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KINO IN KÜRZE »Kansas City«.

aus DER SPIEGEL 40/1996

Robert Altman, der große alte Regieketzer, beschwört mit einem herb nostalgischen Panorama der Jazz-Helden seiner Jugend, im Kansas City der dreißiger Jahre, trotzig die Gegenwart des Gewesenen. Die Jazzer, die eine ganze Nacht lang in ihrem verqualmten Klub jammen, wissen nichts von der verwickelten Geschichte, die Altman rund um ihren Auftritt rankt: Eine Ganovenbraut (Jennifer Jason Leigh) hofft verzweifelt, daß sie durch das Kidnapping einer Politikergattin (Miranda Richardson) ihren Geliebten aus Gangsterhand freipressen kann. Eigentlich aber interessiert Altman nur die Frage, ob ein Film selbst zu Jazz werden kann - und er versucht sie mit Riffs zu Liebe, Leid, Gewalt und Tod (unter anderem dargeboten von Harry Belafonte) in seinem Sinn zu beantworten. Aber am Ende scheitert Altman daran, daß der Jazz nicht in einem Drehbuch festzuschreiben ist. Er muß spontan aus dem Augenblick entstehen, nicht aus der artifiziellen Gegenwart der Leinwand.

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