Kate Winslet Kate aus Reading

Die britische Oscarpreisträgerin Kate Winslet, 47, glaubt, dass es für Prominente früher leichter war, mit dem Medienrummel umzugehen und die Aufmerksamkeit auszuhalten: »Es war schlimm genug, die durchgedrehte ›News of the World‹ vor der Tür sitzen zu haben, aber das ist ja nichts im Vergleich zu jetzt«, sagte die Schauspielerin (»Titanic«, »Der Vorleser«) der »Sunday Times«. Sie habe nie berühmt sein wollen, noch heute fühle sie sich wie »Kate aus Reading« – die Stadt, in der sie geboren wurde, zählt weniger als 200.000 Einwohner und ist nicht gerade weltbekannt. Denn das Internet sorge dafür, dass alles bis in alle Ewigkeit gespeichert bleibe, jede Dummheit, die man vielleicht etwas angetrunken begangen habe – alles könne jederzeit auftauchen. Ihre jungen Kolleginnen und Kollegen müssten ständig auf der Hut sein, das stelle sie sich »außerordentlich hart« vor, sagte Winslet. Gleichzeitig ist sie überzeugt, dass die Generation ihrer 22-jährigen Tochter Mia Threapleton die Fähigkeit habe, für sich selbst zu sprechen. Besonders junge Frauen, so Winslet, »wissen, wie sie ihre Stimme erheben können«. Für sie sei es normal gewesen, erst ihre Meinung zu äußern, nachdem sie dazu aufgefordert wurde. Gerade ist Winslet mit Threapleton als Mutter-Tochter-Paar in einem Fernsehdrama im britischen Fernsehen zu sehen. Die Qualen der Pubertät, befeuert durch die Tyrannei der sozialen Medien, spielen eine zentrale Rolle. Der Druck, bestimmten Schönheitsidealen zu entsprechen, könne extrem negative Auswirkungen haben, sagte Winslet. In der Filmindustrie habe aber ein Wandel eingesetzt. »Als ich jünger war, bekam mein Agent Anrufe: ›Wie viel wiegt sie?‹« Es sei »herzerwärmend«, dass sich das jetzt ändere.