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Kate Winslet Kate aus Reading

aus DER SPIEGEL 50/2022
Foto: David M. Benett / evian / Getty Images

Die britische Oscarpreis­trägerin Kate Winslet, 47, glaubt, dass es für Prominente früher leichter war, mit dem Medien­rummel umzugehen und die Aufmerksamkeit auszuhalten: »Es war schlimm genug, die durchgedrehte ›News of the World‹ vor der Tür sitzen zu haben, aber das ist ja nichts im Vergleich zu jetzt«, sagte die Schau­spielerin (»Titanic«, »Der Vorleser«) der »Sunday Times«. Sie habe nie berühmt sein wollen, noch heute fühle sie sich wie »Kate aus Reading« – die Stadt, in der sie geboren wurde, zählt weniger als 200.000 Einwohner und ist nicht gerade weltbekannt. Denn das Internet sorge dafür, dass alles bis in alle Ewigkeit gespeichert bleibe, jede Dummheit, die man vielleicht etwas ange­trunken begangen habe – alles könne jederzeit auftauchen. Ihre jungen Kolleginnen und Kollegen müssten ständig auf der Hut sein, das stelle sie sich »außerordentlich hart« vor, sagte Winslet. Gleichzeitig ist sie überzeugt, dass die Generation ihrer 22-jährigen Tochter Mia Threapleton die Fähigkeit habe, für sich selbst zu sprechen. Besonders junge Frauen, so Winslet, »wissen, wie sie ihre Stimme erheben können«. Für sie sei es normal gewesen, erst ihre Meinung zu äußern, nachdem sie dazu aufgefordert wurde. Gerade ist Winslet mit Threaple­ton als Mutter-Tochter-Paar in einem Fern­sehdrama im bri­tischen Fernsehen zu sehen. Die Qualen der Pubertät, befeuert durch die Tyrannei der so­zialen Medien, spielen eine zen­trale Rolle. Der Druck, bestimmten Schönheitsidealen zu ent­sprechen, könne extrem nega­tive Auswirkungen haben, sagte Winslet. In der Film­industrie habe aber ein Wandel ein­gesetzt. »Als ich jünger war, bekam mein Agent An­rufe: ›Wie viel wiegt sie?‹« Es sei »herz­erwärmend«, dass sich das jetzt ändere.

ks
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