Film Kindliche Kümmernis
Wenn es nichts zu lachen gibt und Schimanski nicht mitspielt, können neue deutsche Filme in Deutschland fast nur noch auf ein Minoritäten-Publikum hoffen wie Filme aus Island oder Burkina Faso. Meist kommen sie nur am fördernden Gängelband einer Fernsehanstalt zustande und finden mit Mühe den Weg auf die Leinwand. So ist das auch mit Wolfgang Beckers zweitem Kinofilm »Kinderspiele«. Er erzählt, offenbar mit autobiographischem Kolorit, von einer deutsch-provinziellen Kindheit in den sechziger Jahren, er beschreibt aus der Sicht eines elfjährigen Jungen eine Arbeiterfamilie, die von der Tyrannei des Vaters langsam zermalmt wird. Das hat eine gewisse fernsehspielhafte Betulichkeit, aber auch eigenen Zauber - insgesamt ein Kummerstück, eine Geschichte erwürgter Gefühle.