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King Charles III. Ein Königreich für ein Pferd

aus DER SPIEGEL 41/2022
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Andrew Milligan / Getty Images

Kaum jemand hatte so viel Zeit, sich auf seinen Job vorzube­reiten, wie King Charles III., 73. Nachdem er bei seiner ersten großen Reise nach Schottland eine gute Figur machte und mit seinem Wunsch, zum Umweltgipfel nach Kairo zu reisen, am Widerstand der Premier­minis­terin scheiterte, gelang ihm nun ein erster Punktsieg in einer Traditionsdisziplin seines Landes: dem Pferderennen. Im englischen Leicester schlug Charles’ Pferd Just Fine den Favoriten Seat the Casper um viereinhalb Längen. Für Just Fine war dies der erste Sieg seit Juli vergangenen Jahres – und für das königliche Team, dessen Farben, Purpur, Scharlachrot und Schwarz, auf Charles’ Groß­vater King George VI. zurückgehen, der erste Erfolg in der Regentschaft des neuen Herrschers. Britische Medien bewerteten das Ereignis sogleich als »historisch«. Der siegreiche Jockey ließ sich mit den Worten zitieren: »Ein Sieg für den König! Es ist großartig, dass ich das für ihn tun konnte.« Und ein Sprecher des Bucking­ham-­Palasts teilte mit, ihre Majes­täten seien »begeistert« von Just Fines Erfolg. Besonders Charles’ Gattin, Queen Consort Camilla, 75, gilt als Freundin des Pferderennsports. Der belesene König, der seine Mutter in seinem ersten Statement nach deren Tod mit einem »Hamlet«-Zitat gewürdigt hatte, müsste nun eigentlich wieder zu einem Shakespeare-Wort greifen: »Mein Königreich für ein Pferd.« Oder ist es in diesem Fall eher um­gekehrt? Der Satz jedenfalls stammt aus »Richard III.«

sha
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