60. Filmfestspiele Zellweger sorgt für Glanz bei Berlinale-Eröffnung

Berlinale: Stars auf dem roten Teppich
Berlin - Vorhang auf zur 60. Berlinale: Festivaldirektor und Jury-Präsident haben die Filmfestspiele am Donnerstagabend im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz vor rund 1600 Gästen feierlich eröffnet. Bis zum 21. Februar sind in den unterschiedlichen Sektionen knapp 400 Filme zu sehen. Nachts steigen wieder unzählige Partys. Für Glanz und Glamour sollen Stars wie Leonardo DiCaprio, Penélope Cruz und Jessica Alba sorgen. Das Rennen um die Bären eröffnete die chinesische Tragikomödie "Tuan Yuan" ("Apart Together"). Insgesamt treten im Wettbewerb 20 Produktionen an, davon 17 Weltpremieren. Aus Deutschland sind unter anderem Benjamin Heisenbergs "Die Räuber" und Oskar Roehlers "Jud Süß - Film ohne Gewissen" dabei. Die begehrten Trophäen werden am 20. Februar verliehen, einen Tag später enden die Festspiele mit einem Publikumstag.
Zur Eröffnungsgala kam vor allem nationale Prominenz. Trotz Minusgraden und Schnee präsentierten sich viele Frauen in kurzen, tief ausgeschnittenen Kleidern auf dem Roten Teppich vor dem Berlinale-Palast, wo auch mehrere hundert Fans auf Autogramme warteten. Gekommen waren unter anderem Heike Makatsch, Marie Bäumer, und Christiane Paul. Die männliche Darsteller- und Regisseurriege war vertreten durch , , Wim Wenders und Mario Adorf. Für internationalen Glanz sorgten unter anderem Tilda Swinton und , die in der Jury unter Leitung von Werner Herzog über die Vergabe der Bären mitentscheidet.
Auch Polit-Prominenz ließ sich blicken, darunter der Regierende Bürgermeister und der ehemalige Außenminister Joschka Fischer mit seiner Frau Minu Barati. Moderiert wurde die Gala von Anke Engelke, für die musikalische Unterhaltung sorgte mit seinem Palast Orchester.
"Es ist eine wahre Geschichte"
Anders als in den Vorjahren, als Festival-Direktor Dieter Kosslick mit Martin Scorseses "Shine A Light" über die Rolling Stones sowie Tom Tykwers Bankenthriller "The International" gleich zur Eröffnung laute Ausrufezeichen mit viel Prominenz setzte, suchte er dieses Mal eine ruhige Produktion ohne bekannte Stars aus. Regisseur Wang Quan'an erzählt im Eröffnungsfilm "Apart Together" von einer zerstörten Liebe, die gleichnishaft für die Trennung zwischen China und Taiwan steht. Ein ehemaliger Soldat aus Taiwan kehrt zurück nach Schanghai, um seine große Liebe wiederzufinden, die er vor 50 Jahren schwanger zurücklassen musste. "Es ist eine wahre Geschichte", sagte der Regisseur zu diesem trotz burlesker Momente herzzerreißenden, anderthalbstündigen Film. Wang Quan'an gewann 2007 bereits mit "Tuyas Hochzeit" den Goldenen Bären.
"Dass unser Land geteilt ist, das ist eine Tragödie - im Großen. Unser Film schaut auf das scheinbar Kleine: Darauf, wie sich diese Tragödie auf den Alltag ganz durchschnittlicher Menschen ausgewirkt hat", sagte Regisseur Quan'an. "Das höchste Ideal für uns Chinesen ist, die Familie zusammenzuhalten, die Familie zu vereinen. Unser Film erzählt davon, wie schwer das sein kann. Ein Problem sicher nicht nur für uns in China, sondern für die ganze moderne Welt, die sich in einem Umbruch befindet", sagte Quan'an.
Kulturstaatsminister bezeichnete die Berlinale in seiner Eröffnungsrede als Festival "für die Überwindung von Ausgrenzung und Hass und für Toleranz". Sie habe von Beginn an als weltoffene Bühne des internationalen Films stets auch eine wichtige kulturelle Brückenfunktion gehabt. Die Internationalen Filmfestspiele werden seit 2001 allein von der Bundesregierung gefördert. In diesem Jahr werden sie mit rund 6,5 Millionen Euro unterstützt.