Bond-Weltpremiere Selbst die Queen wollte 007 sehen

Wenn James Bond ruft, lassen sich die Stars nicht lange bitten. Zur Weltpremiere des neuen Films "Casino Royale" in London pilgerten am Abend nicht nur Schauspieler und Fans, auch die Königin wagte sich auf den Roten Teppich - dabei hatte Prinz Charles doch Geburtstag.

London - Unter dem Jubel hunderter Fans hat sich Daniel Craig am Abend als neuer Agent 007 in London vorgestellt. Zur Weltpremiere von "Casino Royale" kam der 38-Jährige stilvoll im Smoking, elegant, wie es sich für einen Topspion im Dienste Ihrer Majestät gehört. Die Fans hatten schon lange vor der Premiere am Leicester Square ausgeharrt, um einen Blick auf den sechsten Bond-Darsteller zu erhaschen.

Die Londoner Innenstadt rund um den Platz wurde sogar abgesperrt, damit Queen Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip den neuen James Bond noch vor der Premiere des Actionsfilms in Ruhe begrüßen konnten. "Casino Royale" ist der insgesamt 21. Bond-Film. Mit Daniel Craigs erster Mission kehrt die altgediente Agentenreihe zu ihren Anfängen zurück: Übertriebene Action und abgestandene Gags wichen einer neuen Ernsthaftigkeit und Härte. Anlässlich der Filmpremiere gab es einen Bruch mit einer altehrwürdigen Tradition: Beim Wachwechsel vor dem königlichen Buckingham-Palast spielte die Musikgruppe der Scots Guards ausnahmsweise die berühmte James-Bond-Filmmusik von Monty Norman.

Shirley Bassey, Elton John, Beyoncé und viele andere Stars standen auf der Gästeliste. Ebenfalls die Ehre gaben sich die ehemaligen Top-Models Claudia Schiffer und Jerry Hall. Das Nobelkaufhaus "Harrods" schmückte all seine 72 Fenster mit einem Bond-Thema.

Der Queen wird es schwergefallen sein, in Daniel Craig den Agenten James Bond wiederzuerkennen. Denn ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger Pierce Brosnan, der 007 als aalglatten Agenten darstellte, ist der neue James Bond rauer und handfester. Auch Daniel Craig selbst findet den 007-Charakter in "Casino Royale" "dunkler", wie er vor der Premiere sagte.

Die ersten Minuten des zweieinhalbstündigen Films sind in schwarz-weiß gedreht und zeigen, wie James Bond seine "Lizenz zum Töten" einst erhielt. "Wir fangen ganz am Anfang von James Bonds Karriere an, als er noch relativ grob ist", sagte Craig zuvor in Interviews. "Er ist ein Eigenbrötler und lässt sich nicht gerne mit Leuten ein." Dann wird er kurzzeitig ein bisschen sanfter: Im neuen Film beginnt Bond sogar seit langem einmal wieder eine ernsthafte Beziehung mit einer Frau - die allerdings trotzdem nicht von langer Dauer ist. Bonds Geliebte Vesper Lynd wird von Eva Green ("The Dreamers") gespielt.

"Casino Royale" war das erste James-Bond-Buch, das Ian Flemming, der Schöpfer des Agenten, schrieb - die 007-Filmemacher erhielten aber erst im Jahr 2000 die Rechte an der Geschichte. .

bri/AP/AFP

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