Französischer Schauspieler Claude Brasseur ist tot
Er war der Bohemien in Jean-Luc Godards »Die Außenseiterbande«. Später spielte er den Vater von Sophie Marceau im Teenager-Film »La Boum«. Nun ist Claude Brasseur im Alter von 84 Jahren gestorben.
Joel Robine / AFP
Er wollte eigentlich Fotograf oder Journalist werden, absolvierte dann aber eine Ausbildung am Pariser Konservatorium – und konnte sich in seiner französischen Heimat als Star etablieren. Seine Filmografie umfasst nahezu 150 Werke.
Nun ist Claude Brasseur tot. Das teilte seine Agentin Elisabeth Tanner der Nachrichtenagentur AFP mit. Der Schauspieler wurde 84 Jahren alt. Brasseur sei »friedlich im Kreis seiner Angehörigen« gestorben, erklärte Tanner.
Claude Brasseur spielte in den Fünfzigerjahren zunächst erfolgreich Theater, bevor er zum Film wechselte. Zu seinen bekannten Rollen zählt die des Draufgängers in Jean-Luc Godards »Die Außenseiterbande« von 1964. Später wurde er oft als desillusionierter Polizist besetzt.
In Deutschland wurde er vor allem durch die Rolle des François Beretton, dem Vater der jungen Vic (Sophie Marceau) in den Filmen »Die Fete« (»La Boum«) und »Die Fete geht weiter« bekannt. Nach diesen Kassenschlagern sorgte sein Auftritt in der Tragödie »Abstieg zur Hölle« von 1986 für einen Skandal: In dem Film mit einigen Nacktszenen spielte er nun Marceaus Ehemann, nachdem er wenige Jahre zuvor noch ihren Vater verkörpert hatte.
Claude Brasseur wurde 1936 als Sohn des Schauspielerehepaares Pierre Brasseur (1905-1972) und Odette Joyeux (1914-2000) geboren. Er selbst wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1980 mit dem französischen Filmpreis César als bester Schauspieler in dem gesellschaftskritischen Krimi »Der Polizeikrieg«. Einen César für die beste Nebenrolle erhielt er für den Publikumshit »Ein Elefant irrt sich gewaltig«, eine Komödie über ein Männerquartett von 1976. Noch 2016 war Brasseur in »Frühstück bei Monsieur Henri« als Rentner und Querulant zu sehen, der durch eine studentische Untermieterin wieder zu neuer Lebenslust findet.
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