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Verfilmung mit Segel und Eisenberg: Roadtrip mit David Foster Wallace

Foto: Steve Rhodes/ picture alliance / dpa

Komödiant spielt David Foster Wallace Schriftsteller-Erben kritisieren neues Biopic

David Foster Wallace war einer der großen Autoren seiner Generation. Jetzt soll ein Film sein Leben würdigen - mit Jason Segel in der Hauptrolle, bekannt aus "Die Muppets" und "How I Met Your Mother". Die Erben laufen Sturm.

Los Angeles - Ausgerechnet Jason Segel. Der Gute-Laune-Bär der Film- und Fernsehbranche. Er spielte den herzensguten Marshall Eriksen in der Sitcom "How I Met Your Mother". Einen Dauergrinser in "Die Muppets". Einen treudoofen Sportlehrer in "Bad Teacher". Das Rollenmuster war also recht festgelegt. Eigentlich.

Für den Film "The End of the Tour" steht Segel als Schriftsteller David Foster Wallace vor der Kamera. Der war nicht nur einer der einflussreichsten Autoren seiner Generation, sondern hatte in seinem kurzen Leben auch mit Depressionen und Drogen zu kämpfen. 2008 nahm er sich im Alter von 46 Jahren das Leben.

Regisseur James Ponsoldt will nun den Wallace-Film ins Kino bringen, im Mittelpunkt steht dabei ein Roadtrip: Wallace war 1996 nach der Veröffentlichung seines Romans "Infinite Jest" ("Unendlicher Spaß") mehrere Tage lang mit dem "Rolling Stone"-Mitarbeiter David Lipsky unterwegs. Aus dem geplanten Artikel wurde jedoch nichts. Erst nach dem Tod von Wallace wurden Lipskys Aufzeichnungen in Buchform veröffentlicht: "Although Of Course You End Up Becoming Yourself: A Road Trip with David Foster Wallace."

Dieses Buch dient nun als Grundlage für den Kinofilm. In den Hauptrollen: Segel als Wallace. Und Jesse Eisenberg (der Mark Zuckerberg aus "The Social Network") als Lipsky. Auf "Vulture" waren bereits Mitte März Fotos von den Dreharbeiten aufgetaucht .

Die Erben des Schriftstellers sind mit den Plänen jedoch alles andere als einverstanden. Sie hätten mit dem Film nichts zu tun, würden ihn weder befürworten noch unterstützen, heißt es in einer Mitteilung, aus der unter anderem die "Los Angeles Times" zitiert . "Der Film basiert lose auf Auszügen eines Interviews, das David vor 18 Jahren für einen Artikel über die Veröffentlichung seines Romans 'Infinite Jest' gegeben hat. Dieser Artikel wurde nie gedruckt, und David hätte niemals zugestimmt, dass die Protokolle später als Filmvorlage wiederverwertet werden."

Die "David Foster Wallace Literatur Stiftung" werde rechtliche Schritte prüfen, um eine kommerzielle Ausbeutung zu verhindern. Es gehe darum, Davids literarisches und persönliches Vermächtnis zu schützen, heißt es in der Mitteilung. "Die Stiftung und Davids Familie wollen, dass David für seine außergewöhnlichen Schriften in Erinnerung bleibt."

aar/AP
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