Ex-Bond-Girl Eva Green will Gage für nicht gedrehten Film

Mit James Bond wurde Eva Green weltbekannt. Hat sie 2019 ein Filmprojekt zum Scheitern gebracht? Die Produzenten legten exaltierte Schimpfnachrichten vor. Die Schauspielerin ist sich keiner Schuld bewusst – und will ihr Geld.
Eva Green bei den César-Preisen 2020 in Paris: Beunruhigt von der Klimakatastrophe

Eva Green bei den César-Preisen 2020 in Paris: Beunruhigt von der Klimakatastrophe

Foto: Francois Durand / Getty Images

»Casino Royale«-Star Eva Green kämpft vor einem britischen Gericht um ihre Millionengage für einen Film, der letztlich nicht gedreht wurde. In dem Prozess, der am Donnerstag in London begann, fordert die französische Schauspielerin, die aus dem Bond-Film von 2006 bekannt ist, von der britischen Produktionsfirma White Lantern Films ihre Gage in Höhe von einer Million Dollar.

Der Dreh des Science-Fiction-Films »A Patriot« war im Oktober 2019 abgesagt worden. Green vertritt die Ansicht, dass sie nichts für die Beendigung des Projekts könne und ihr ihre Gage daher trotzdem zustehe. Die Produktionsfirma verklagte ihrerseits Green, da die 42-Jährige dem Filmprojekt mit »unvernünftigen Forderungen« geschadet habe.

Greens Anwalt Edmund Cullen legte am Donnerstag vor dem Gericht dar, dass die Schauspielerin sich »ein Bein ausgerissen« habe, damit der Film gedreht werde. Schließlich sollte es darin um ein Thema gehen, das die Schauspielerin »sehr beunruhigt, nämlich die Klimakatastrophe«. Green habe die mehrfache Verschiebung des Drehstarts sowie die Verlegung der Dreharbeiten von Irland nach Großbritannien hingenommen und sogar angeboten, einen Teil ihrer Gage zur Deckung der Produktionskosten zu verwenden.

»Heimtückischer Soziopath«, »vollendetes Arschloch«

Die Anwälte von White Lantern Films hielten dem entgegen, Green habe einen »Mangel an Vertrauen« und Unzufriedenheit mit dem Produktionsteam zum Ausdruck gebracht und sei »immer zurückhaltender« geworden, sich wie in ihrem Vertrag vorgesehen für das Filmprojekt zu engagieren.

Das Anwaltsteam der Produktionsfirma berief sich auf WhatsApp-Nachrichten, in denen Green ein Mitglied des Produktionsteams als »diabolisch«, »heimtückischen Soziopathen« und verrückten »Lügner« tituliert haben soll. Außerdem habe sie Produktionsleiter Terry Bird als »Dummkopf« und »vollendetes Arschloch« beschimpft.

Greens Anwalt wies die Vorwürfe entschieden zurück. Es gehe der Gegenseite darum, »meine Mandantin als eine Diva darzustellen, um Schlagzeilen zu machen und ihrem Ruf zu schaden«. Tatsächlich habe die 42-Jährige während ihrer 20-jährigen Karriere aber keinen einzigen Drehtag versäumt.

»Guardian«-Autor Stuart Heritage wiederum sieht  Eva Greens Textnachrichten in einem ganz anderen Licht. Für ihn ist in den Mitteilungen Greens Verachtung spürbar – »und ist es nicht das, was wir von einem Filmstar erwarten?« Noch besser wäre nur »zu erfahren, dass sie die Nachrichten auf einer samtenen Chaiselongue einem zitternden Assistenten diktiert hat«, weil sie es nicht über sich bringe, solche Worte eigenhändig zu tippen.

feb/AFP
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