Filmfestspiele von Cannes Almodóvar, Kaurismäki und von Trier im Wettbewerb

Pedro Almodóvar, Lars von Trier, Aki Kaurismäki, Terrence Malick: Die Teilnehmer des diesjährigen Wettbewerbs von Cannes lesen sich wie ein Best of des Arthouse-Kinos. Aus dem deutschsprachigen Raum ist der Österreicher Markus Schlenzer dabei. Erstmals stehen vier Regisseurinnen im Wettbewerb.
Lars von Trier: Mit "Melancholia" im Wettbewerb

Lars von Trier: Mit "Melancholia" im Wettbewerb

Foto: ? Eric Gaillard / Reuters/ REUTERS

Hamburg/Paris - Ein beeindruckendes Programm hat Programmchef Thierry Frémaux für die 64. Ausgabe des wichtigsten europäischen Filmfestivals zusammengestellt. Beim diesjährigen Filmfest in Cannes treten unter anderem der spanische Regisseur Pedro Almodóvar, der finnische Filmemacher Aki Kaurismäki, der Amerikaner Terrence Malick, der Däne Lars von Trier und Nanni Moretti aus Italien im Wettstreit um die Goldene Palme an. Von Trier, im vorletzten Jahr mit seinem umstrittenen Drama "Antichrist" im Wettbewerb, zeigt seine neue, ähnlich düstere Produktion "Melancholia". US-Altmeister Malick ("Badlands") zeigt endlich seinen mehrfach verschobenen und verzögerten Film "The Tree Of Life". Auch die belgischen Regie-Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne, Palmengewinner mit "L'Enfant", treten mit ihrem neuen Werk an der Croisette an. Aki Kaurismäki stellt mit "Le Havre" seinen erste Regie-Arbeit seit fünf Jahren vor.

Erstmals sind unter den Wettbewerbsfilmen gleich vier Regie-Arbeiten von Frauen, wie die Veranstalter am Donnerstag in Paris bekanntgaben - darunter ein Film der Japanerin Naomi Kawase und Julia Leigh mit "Sleeping Beauty". Unter den 19 Wettbewerbsbeiträgen, die in Cannes gezeigt werden, ist auch der Film "Michael" des österreichischen Regisseurs Markus Schleinzer. Außer Konkurrenz läuft unter anderem der neue Film von Oscar-Preisträgerin Jodie Foster, "The Beaver".

Die Jury des berühmten Filmfestes an der französischen Riviera leitet in diesem Jahr Robert de Niro. Zu dem zehntägigen Festival werden auch Hollywood-Star Johnny Depp erwartet, der die vierte Folge des Piratenfilms "Fluch der Karibik" vorstellt, der italienische Filmemacher Bernardo Bertolucci, der für sein Lebenswerk geehrt wird, und der französische Filmstar Jean-Paul Belmondo, über dessen Leben ein Dokumentarfilm vorgestellt wird.

Aus Deutschland hat es in der Nebensektion "Un Certain Regard" ("Ein gewisser Blick") ein Beitrag in die Auswahl geschafft - "Halt auf freier Strecke" des Regisseurs Andreas Dresen, der durch "Halbe Treppe" und "Sommer vorm Balkon" bekannt wurde. Eröffnet wird die Nebenreihe von einem ehemaligen Palmen-Gewinner: Gus Van Sant ("Elephant, "Milk") zeigt seinen neuen Film "Restless". Außerdem werden neue Filme von Bruno Dumont und Kim Ki-duk im "Certain Regard" zu sehen sein, profilierte Arthouse-Filmemacher, die man ansonsten eher im offiziellen Wettbewerb vermutet hätte. Den Jury-Vorsitz der Nebensektion führt der serbische Regisseur Emir Kusturica, zweifacher Gewinner der Goldenen Palme. Insgesamt wählten die Veranstalter für die verschiedenen Filmreihen des Festivals 49 aus 1715 gesichteten Filmen aus.

Das Festival wird am 11. Mai mit der romantischen Komödie "Midnight in Paris" von Woody Allen eröffnet, in der Carla Bruni, die Gattin des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy eine Nebenrolle spielt. Es dauert bis zum 22. Mai.

sha/bor/AFP/dpa
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