Hintergrund Der Europäische Filmpreis

Mit dem Europäischen Filmpreis eifert die Filmbranche in der "Alten Welt" seit 1988 dem großen Vorbild "Oscar" aus Hollywood nach. Zunächst wurde den Preisträgern die eher ungeliebte Trophäe "Felix" überreicht, ein von dem Berliner Künstler Markus Lüpertz entworfener Mann mit Taube in der Hand. An seine Stelle trat 1997 eine langhaarige Schönheit in einem mit Europa-Sternen besetzten Kleid. Mit stolz erhobenem Haupt blickt die von dem Briten Theo Fennell entworfene Namenlose in die Ferne - es soll kein Zufall sein, dass sie exakt so groß wie der "Oscar" ist.

Die Europäische Filmakademie (EFA) mit Sitz in Berlin will mit dem abwechselnd in der deutschen Hauptstadt und einer anderen europäischen Metropole verliehenen Preis die Filmbranche des Kontinents stärken. Die Verleihung - in vielen Ländern live vom Fernsehen übertragen - soll Neugier für europäische Filme wecken und für den künstlerischen Wert der hier produzierten Streifen werben. In Deutschland fand sich im Jahr 2000 allerdings kein Sender, der die Gala trotz Staraufgebots ins live Programm nehmen wollte.

In der EFA sind Filmschaffende aus ganz Europa versammelt. Präsident der Organisation ist seit 1996 der deutsche Filmemacher Wim Wenders, der in diesem Amt dem schwedischen Regisseur Ingmar Bergman nachfolgte. In diesem Jahr hat die EFA aus 200 Vorschlägen 40 Filme ausgewählt, die in verschiedenen Kategorien nominiert wurden. Neben dem Film des Jahres, dem Schauspieler und der Schauspielerin des Jahres werden unter anderen auch der beste Drehbuchschreiber und der beste Kameramann geehrt. Zudem gibt es Preise für den besten Kurz- und den besten Dokumentarfilm. Sonderpreise werden für die Lebensleistung eines Künstlers sowie für wichtige Beiträge zur Filmkunst vergeben.

Filmfans aus ganz Europa können in drei Publikumskategorien abstimmen: "Beste Regie", "Beste Darstellerin" und "Bester Darsteller". Die einzige Bedingung dabei ist, dass die Kandidaten in Europa geboren wurden. Die Abstimmung über die wichtigsten Kategorien des Preises bleibt aber weiterhin den Mitgliedern der Europäischen Filmakademie vorbehalten.

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