Hollywood Katharine Hepburn ist tot

Eine der größten Schauspielerinnen der Filmgeschichte ist tot: Im Alter von 96 Jahren starb Katharine Hepburn in ihrem Haus im US-Staat Connecticut. In ihrer Karriere gewann sie vier Oscars - so viele wie niemand sonst.

Old Saybrook - Katharine Hepburn wurde am 12. Mai 1907 als Tochter eines Arztes und einer Frauenrechtlerin in Hartford (Connecticut) geboren. Nach dem Studium spielte sie anfangs an kleinen Theatern und schließlich am Broadway.

International bekannt wurde sie mit Filmen wie "African Queen" (mit Humphrey Bogart), "Die Nacht vor der Hochzeit" (mit Cary Grant und James Stewart) und "Die Frau, von der man spricht". Dieser Film aus dem Jahr 1942 war auch die erste Zusammenarbeit Katharine Hepburns mit ihrem späteren langjährigen Lebenspartner Spencer Tracy. Von 1941 bis zu dessen Tod im Jahr 1967 waren die beiden ein Paar.

Hepburn und Tracy galten als perfektes und typisch amerikanisches Paar, wenngleich sie nie heirateten, da Tracys Frau sich aus religiösen Gründen nicht scheiden lassen wollte.

In ihrer beispiellosen Karriere gewann Katharine Hepburn vier Oscars - so viel wie niemand sonst in der Schauspielergilde. Außerdem wurde sie insgesamt zwölf Mal für die Academy Awards nominiert - ein Rekord, der erst in diesem Jahr von Meryl Streep mit 13 Nominierungen übertroffen wurde.

"Sie war ein amerikanisches Original und wird es immer sein", erklärte ihre langjährige Freundin und Testamentvollstreckerin Cynthia McFadden. "Sie starb, wie sie gelebt hat: mit Würde und Gnade." Hollywood-Diva Elizabeth Taylor erklärte: "Ich glaube, jede Schauspielerin auf der Welt hat zu ihr mit Verehrung und einem Gefühl aufgesehen wie: 'oh Mann, wenn ich nur so sein könnte wie sie'."

Zu Ehren der Toten sollen am Dienstagabend um 20.00 Uhr (Ortszeit) die Lichter auf New Yorks Broadway kurz gelöscht werden. Einen Gedenkgottesdienst soll es nach dem Willen der Verstorbenen nicht geben, wie die Testamentsvollstreckerin erklärte.

Oscars erhielt Katharine Hepburn 1932 für "Morning Glory" ("Morgenrot des Ruhms"), 1967 für "Guess Who's Coming to Dinner?" ("Rat mal, wer zum Essen kommt"), 1968 für "The Lion in Winter" ("Der Löwe im Winter") und 1981 für "On golden Pond" ("Am goldenen See"). Neben ihrer Filmkarriere zog es die Schauspielerin auch immer wieder auf die Theaterbühne.

1987 veröffentlichte die Hepburn ihr Erinnerungsbuch "The Making of The African Queen" (deutsch 1988, "African Queen oder wie ich mit Bogart, Bacall und Huston nach Afrika fuhr und fast den Verstand verlor"). Lob gab es auch für ihre 1991 publizierten Memoiren "Me", in denen sie erstmals über ihre Beziehung zu Spencer Tracy Auskunft gab. In einem Interview sagte sie 1990 über den Tod: "Ich fürchte mich nicht vor der nächsten Welt oder sonst etwas. Ich habe keine Angst vor der Hölle, und ich freue mich auch nicht auf den Himmel." In den letzten Jahren hatte sich die Schauspielerin aus gesundheitlichen Gründen immer stärker aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

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