Ärger über "Argo" Iran will Ben Affleck und George Clooney verklagen

Ben Affleck wurde für "Argo" 2013 mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet
Foto: MIKE BLAKE/ REUTERSTeheran - In seinem Polit-Thriller "Argo" erzählt Regisseur und Hauptdarsteller Ben Affleck, wie sechs US-Amerikaner im Jahr 1979 aus Iran fliehen - getarnt als kanadische Filmemacher. Eine irre und zugleich wahre Geschichte, fulminant erzählt und preisgekrönt, zuletzt mit dem Oscar für den besten Film. Spätestens seit der Filmpreisverleihung ist Iran über den Thriller erbost: Jetzt will das Land die Produzenten des Films - dies sind Grant Heslov, Ben Affleck und George Clooney - verklagen, weil sich das Land in "Argo" schlecht dargestellt fühlt. Das berichteten nationale Medien am Dienstag.
Über eine mögliche Klage wurde diskutiert, nachdem iranische Kulturbeauftrage den Film am Montag unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Teheran angesehen hatten. "Argo" verletze die internationalen kulturellen Normen, hieß es danach, auch stelle die Auszeichnung eines anti-iranischen Films einen Propagandaangriff auf Nation und Menschlichkeit dar. Iraner würden in dem Film zu gewalttätig dargestellt. Außerdem werfen die Kulturbeauftragten dem Regisseur vor, sich bei der Vorbereitung des Films auf zu wenige Quellen gestützt zu haben.
Eine französische Juristin sei bereits damit beauftragt worden, gegen die Produzenten des Films vorzugehen. Die Anwältin sei in Teheran und habe sich mit iranischen Offiziellen getroffen. Wogegen genau geklagt werden soll, wurde allerdings nicht berichtet.
Auch gegen US-First-Lady Michelle Obama wetterte der Iran, weil sie Ben Affleck den Oscar für den besten Film verliehen hatte und dabei zu freizügig aufgetreten sei. Per Photoshop wurde das Kleid von Obama retuschiert.