
Legendärer Comedian Jerry Lewis ist tot

Dean Martin (links) und Jerry Lewis 1976 auf einer TV-Spendengala in Las Vegas
Foto: AP
Lewis (Mitte) mit Tom Hanks und Steve Martin bei einer Filmvorführung in Hollywood
Foto: Fred Prouser/ REUTERSJerry Lewis ist tot. Der amerikanische Schauspieler, Komiker und Regisseur starb am Sonntagmorgen mit 91 Jahren in seinem Haus in Las Vegas eines natürlichen Todes, das bestätigte seine Agentin Candi Cazau. Seine Familie sei bei ihm gewesen.
Lewis spielte nach dem Zweiten Weltkrieg in Kino-Komödien zehn Jahre lang an der Seite von Entertainer Dean Martin, zum Beispiel in "Der Prügelknabe" (1952). Das Duo schaffte es zu internationaler Berühmtheit, bevor die beiden sich zerstritten und getrennte Wege gingen.
Dean Martin (links) und Jerry Lewis 1976 auf einer TV-Spendengala in Las Vegas
Foto: APDanach startete Lewis eine Solokarriere als Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent, mit vielen weiteren Kinohits. So schrieb er zum Beispiel das Drehbuch und spielte die Hauptrolle in "Hallo, Page!" (1960) und in "Der verrückte Professor" (1963), der 33 Jahre später mit Eddie Murphy neu verfilmt wurde.
Bekannt ist auch der Film "Wo, bitte, geht's zur Front?" (1970), in dem Lewis Regie führte. Auch in dramatischen Rollen wie 1981 an der Seite von Robert de Niro in "King of Comedy" feierte er Erfolge. 2013 gab Lewis mit 87 Jahren in seinem letzten Kinofilm "Max Rose" einen alternden Jazz-Pianisten.
Seine Spezialität waren Klamauk und Grimassen, mit denen er Menschen zum Lachen brachte. Als er 2014 einen zweiten Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood erhielt, blödelte er herum und biss Regisseur Quentin Tarantino in die Hand. Der feierte ihn trotzdem als "Schatz" und "einen der größten Schauspieler und Regisseure in der Geschichte des Kinos".
Lewis hatte häufig mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Im Jahr 1982 überlebte er einen ersten Herzinfarkt. Zehn Jahre später erkrankte er an Prostatakrebs. Außerdem litt er lange an chronischen Rückenschmerzen.
"Er ließ sich nicht unterkriegen", sagte seine Agentin Cazau am Sonntag. Lewis habe vorgehabt, in den nächsten Monaten in New York und Las Vegas auf der Bühne zu stehen. Lewis selbst sagte vor einigen Jahren einem Magazin: "Ich frage mich auch manchmal, wo ich die ganze verdammte Energie hernehme".
Lewis (Mitte) mit Tom Hanks und Steve Martin bei einer Filmvorführung in Hollywood
Foto: Fred Prouser/ REUTERSZwischen 1952 und 2011 trat Lewis regelmäßig in TV-Spendenmarathons auf, um Geld für Muskelkranke zu sammeln. Mehr als zwei Milliarden US-Dollar seien so über die Jahre zusammengekommen, teilte seine Agentin mit.
Geboren wurde Lewis am 16. März 1926 in Newark bei New York unter dem Namen Joseph Levitch als Sohn einer russischstämmigen jüdischen Familie. Er stand schon mit fünf Jahren auf der Bühne, sein Vater Danny Levitch war Nachtclub-Sänger. Mit 18 Jahren tingelte Lewis als Alleinunterhalter durch Clubs.
1944 heiratete Lewis die Sängerin Patty Palmer, mit der er sechs Söhne hatte. Nachdem die Ehe geschieden wurde, ehelichte er in den Achtzigerjahren die Tänzerin SanDee Pitnick, mit der er eine Tochter adoptierte.
Lewis wurde mehrfach für sein Lebenswerk geehrt. 2009 bekam er für seinen Einsatz im Kampf gegen Armut und Krankheiten einen Ehren-Oscar. Über seine Karriere sagte er einmal selbst: "Ich war sehr erfolgreich damit, ein totaler Idiot zu sein". Es sei wichtig, sich seine Kindlichkeit zu bewahren. "Ich schaue die Welt mit Kinderaugen an."
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Jerry Lewis war eine US-Entertainer-Legende. Nun starb der Komiker, Schauspieler und Regisseur mit 91 Jahren in seinem Haus in Las Vegas.
Der Durchbruch gelang Lewis nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit dem Komiker Dean Martin. Hier sind die beiden im September 1976 in Las Vegas zu sehen.
Zehn Jahre lang spielten die beiden in zahlreichen Kino-Komödien, wie "Der Prügelknabe", bevor sie sich Mitte der Fünfzigerjahre zerstritten.
Danach startete Lewis eine Solokarriere mit vielen weiteren Kinohits. So schrieb er zum Beispiel das Drehbuch und spielte die Hauptrolle in "Der verrückte Professor" (1963), der 33 Jahre später mit Eddie Murphy neu verfilmt wurde.
Hier besucht Lewis mit Tom Hanks und Steve Martin eine Vorführung des Films in Hollywood 2004.
Auch im hohen Alter spielte Lewis noch Rollen, zum Beispiel die eines alternden Jazz-Pianisten in "Max Rose". Der Film wurde im Mai 2013 in Cannes gezeigt, und Lewis war dabei.
Sein Markenzeichen waren Grimassen, Klamauk und Slapstick mit vollem Körpereinsatz.
Lewis wurde vielfach ausgezeichnet, etwa 2009 mit einem Ehren-Oscar für seinen Kampf gegen Armut und Krankheiten.
Über seine Karriere sagte er einmal selbst: "Ich war sehr erfolgreich damit, ein totaler Idiot zu sein." Es sei wichtig, sich seine Kindlichkeit zu bewahren. "Ich schaue die Welt mit Kinderaugen an."