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Hollywood-Schauspielerin Meryl Streep Überraschung der illustren Art

aus DER SPIEGEL 43/2022
Meryl Streep

Meryl Streep

Foto: Roger Wong / INSTAR / ddp

Wenn Bands auf Jubiläumstour gehen, dann kann es schon mal passieren, dass sie sich Über­raschungsgäste auf die Bühne holen. Wenn es aber ein derart illustrer Gast ist wie neulich bei einem Auftritt der kanadischen Indie-Gruppe Broken Social Scene, dann fällt das nicht mehr in die Kategorie »Kann passieren«. Dann geht das sogar als kleine Sensation durch: Im Rahmen eines New Yorker Konzerts zum 20-jährigen Jubiläum des von Kritikern gefeierten Broken-Social-Scene-Albums »You Forgot It in People« kam plötzlich die Hollywoodschauspie­lerin Meryl Streep, 73, auf die Bühne. Nicht nur die Band und ihre verblüfften Fans profitierten davon – Streep, die unter anderem zusammen mit ihrer Schauspielkollegin Tracey Ullman beim Song »Anthems for a Seventeen-Year-Old Girl« mitsang, konnte so ihr vielseitiges Portfolio an musikalischen Erfahrungen um Indie-Credibility erweitern. In ihren Filmen hat sie sich ja bereits an Countrymusik versucht und die Soul­größe Ray Charles gecovert (»Grüße aus Hollywood«), hat schön schiefe Arien gesungen (»Florence Foster Jenkins«) und aus einem Musical mit zahl­losen, schon Hunderte Male gehörten Abba-Gassenhauern etwas gemacht, das man sich gern anguckt und anhört (»Mamma Mia!«). Der Auftritt mit Broken Social Scene stach aus alldem heraus. Meryl Streep wurde darin Teil eines musika­lischen Kollektivs, schien erst gar nicht ins Rampenlicht zu wollen, hielt dann ihr Handy hoch. Sie filmte, tanzte, lachte. Selten hat man den Star – der offensichtlich einen ziemlich guten Musikgeschmack hat – so ausgelassen dabei beobachten können, Fan zu sein.

skr
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