Deutscher Filmförderfonds Haneke und Schweiger kämpfen für mehr Geld

Der österreichische Regisseur Michael Haneke protestiert gegen Kürzungen
Foto: Angela Weiss/ Getty ImagesBerlin - In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel haben mehr als 60 namhafte Filmkünstler den Erhalt des Deutschen Filmförderfonds verlangt. Das Förderprogramm habe Deutschland zu einem "handwerklich, technologisch und künstlerisch geachteten Player auf der Karte des Weltkinos" gemacht, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben .
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen die Oscar-Preisträger Michael Haneke, Caroline Link und Christoph Waltz sowie Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Roland Emmerich, Wim Wenders, Tom Tykwer, Veronica Ferres und Iris Berben.
In dem Schreiben betonen die Filmschaffenden die kulturelle Bedeutung des Deutschen Filmförderfonds, er habe "den Filmstandort Deutschland nachhaltig gestärkt und mittels seines automatischen Prinzips auch die inhaltliche und formale Vielfalt in der deutschen Filmkultur verstetigt."
Film und Volkswirtschaft
Aber auch wirtschaftlich bringe der Filmfonds große Vorteile: Die Autoren des Briefs zitieren eine eigens in Auftrag gegebene Studie von Roland Berger zu den volkswirtschaftlichen Effekten der Kinofilmproduktion in Deutschland - demnach würde eine Erhöhung der Fördergelder um zehn Prozent "ein deutliches Mehr" an Beschäftigung und Steuereinnahmen bedeuten. Eine geringfügige Absenkung des Fördervolumens hingegen hätte spürbar negative Auswirkungen auf Produktionsumsatz, Beschäftigung und Steuereinnahmen.
Über den Förderfonds wird bei den anstehenden Haushaltsberatungen für 2015 entschieden. Bisher hatte der Deutsche Filmförderfonds ein jährliches Volumen von 60 Millionen Euro, dieses sollte zum nächsten Jahr um die Hälfte gekürzt werden. Mittlerweile sind auf Drängen der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) im Finanzentwurf wieder 50 Millionen Euro zur Filmförderung vorgesehen.