Roland Emmerich In Katastrophenstimmung

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Der deutsche Regisseur Roland Emmerich, 66, macht sich große Sorgen um die Zukunft des Kinos. »Durch die Pandemie ist alles anders geworden«, sagte er dem SPIEGEL. »Jeder will heute Fernsehen machen.« Emmerichs neuer Film »Moonfall«, in dem der Mond aus der Umlaufbahn gerät und auf die Erde zurast, ist gerade im Kino angelaufen. In den USA sind die Besucherzahlen des Katastrophenthrillers bislang eher enttäuschend. Originalstoffe hätten es in Hollywood zunehmend schwer, beklagt Emmerich. Die Studios würden immer mehr auf bewährte Marken setzen, auf James Bond, Marvel oder »Star Wars«. Doch sollten diese Blockbuster an der Kasse eines Tages nicht mehr funktionieren, drohe ein Kinosterben: »Ich bin pessimistisch.«
Der Regisseur, der früher Hits wie »Independence Day« oder »2012« hatte, aber zuletzt nicht mehr an diese Erfolge anknüpfen konnte, wirft den Studios Mutlosigkeit vor und wirkt ziemlich frustriert. »Vorruhestand klang nie besser«, sagte er in dem Interview mit ironischem Grinsen.
Tatsächlich hat der gebürtige Schwabe aber bereits einige neue Projekte, unter anderem eine Serie, die im alten Rom spielt. Auch würde er gern einen weiteren Film über den Klimawandel drehen, mit dem er sich schon in »The Day After Tomorrow« beschäftigt hatte. »Wenn man 15, 20 Jahre in die Zukunft geht, könnte man den Leuten eine solche Angst einjagen, dass sie vielleicht aufwachen würden.«