Comedian Seth MacFarlane führte als Gastgeber durch die diesjährige Oscar-Verleihung - und erzielte gute Quoten. Trotzdem hat er jetzt endgültig seinen Verzicht auf einen weiteren Auftritt 2014 erklärt: Er brauche einfach seinen Schlaf. Einen Nachfolger hat er aber schon im Auge.
Los Angeles - Mit Provokationen hatte Comedian Seth MacFarlane bei seinem ersten Auftritt als Oscar-Moderator nicht gespart. Einer der Höhepunkte war etwa die Gesangsummer mit dem Titel "We Saw Your Boobs". Darin zählte er den Schauspielerinnen im Saal auf, in welchem Film man ihre Brüste sehen konnte. Eine weitere umstrittene Darbietung: Über seinen Stoffbären "Ted" erklärte MacFarlane, dass man jüdischer Abstammung sein müsse, um in Hollywood Erfolg zu haben. Das Resultat: Für seine Scherze musste der Produzent ("Family Guy") teils heftige Kritik einstecken.
Seine "traumatisierten Kritiker" könnten aufatmen, twitterte MacFarlane jetzt. Er werde es nicht zu den Oscars im kommenden Jahr schaffen. "Habe versucht, es terminlich hinzubekommen, aber ich brauche meinen Schlaf", witzelte er. Schon Ende Februar, kurz nach der Oscar-Verleihung, wies er eine mögliche Rückkehr ebenfalls via Twitter mit dem Kommentar "auf keinen Fall" zurück.
Dabei war sein Humor beim Publikum der Gala offenbar gut angekommen: Mit mehr als 40,3 Millionen Zuschauern fuhr MacFarlane eine Top-Quote ein. Vor allem in der Altersgruppe der 18 bis 49-Jährigen konnte der Sender ABC einen ordentlichen Zuwachs von elf Prozent verzeichnen.
In den US-amerikanischen Medien sorgte MacFarlanes Debüt hingegen für weniger Zuspruch. "Die Oscars bestanden aus einer Serie geschmackloser Sexismuswitze, die von einem armseligen, selbstzufriedenen Seth MacFarlane vorgetragen wurden", schrieb Amy Davidson vom "New Yorker". Und Rob Sheffield vom Magazin "Rolling Stone" nannte den Moderator einen "stümpferhaften Anfänger".
Die Show-Produzenten Craig Zadan und Neil Meron seien aber die Besten im Business, so MacFarlane weiter. In diesem Jahr hatte das Duo ebenfalls sein Debüt gegeben, sie werden bei der 86. Oscar-Gala am 2. März 2014 wieder dabei sein. Einen Nachfolger für seinen Posten schlug MacFarlane gleich selbst vor: Schauspieler Joaquin Phoenix ("I'm Still Here") - der war schon häufiger durch exzentrische Auftritte aufgefallen.