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Sophie Marceau Die Anwältin

aus DER SPIEGEL 15/2022
Foto: Jason Harrell / BREUEL-BILD

Zweimal hat Sophie Marceau, 55, dem Regisseur François Ozon abgesagt, als er versuchte, die Schauspielerin für einen seiner Filme zu gewinnen. Für das Drama »Alles ist gutgegangen«, das am Donnerstag in die deutschen Kinos kommt, ist es ihm nun endlich gelungen. In der Verfilmung des autobiografischen Bestsellers von Emmanuèle Bernheim spielt Marceau eine Frau, die ihrem Vater den Wunsch nach Sterbehilfe zu erfüllen versucht. Der Frage, ob sie in so einer Situation wie die von ihr gespielte Figur handeln würde, weicht Marceau aus: »Das ist meine Sache. Aber ich verstehe sie, sonst hätte ich sie nicht spielen können«, sagte sie dem SPIEGEL. Ihre Arbeit vergleicht sie mit der einer Anwältin, nicht mit der einer Richterin. Auch früher in ihrer Karriere, die für sie 1980 als 13-Jährige in »La Boum« begann, sei es ihr wichtig gewesen, Figuren zu spielen, die zu ihrem Alter passen, sagte Marceau: »Ich weiß nicht, ob ich so war wie die Figuren, aber sie waren so, wie ich gern gewesen wäre – starke Frauen mit Ideen, die sich nicht treiben lassen.« Ob es Rollen gegeben habe, die sie aus heutiger Sicht nicht mehr annehmen würde? Da halte sie es mit dem Philosophen Epiktet, so die Schauspielerin, der sage: »Wenn du etwas beeinflussen kannst, tu es. Wenn du es nicht beeinflussen kannst, warum solltest du damit deine Zeit vergeuden? Es waren verwirrende Zeiten manchmal. Aber ob ich 16, 25 oder 32 war: Vielleicht war ich nicht immer die Beste. Aber ich habe immer versucht, mein Bestes zu geben.«

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