Harvey Weinstein plädiert vor Gericht auf "unschuldig"
Gegen Kaution kam er vorläufig frei
Von
Sebastian Maas

Dieser Beitrag wurde am 05.06.2018 auf bento.de veröffentlicht.
Harvey Weinstein erklärt sich für unschuldig. Das verkündete er am Dienstag vor Gericht in New York. (Guardian)
Was genau ist passiert?
- Im vergangenen Oktober hatten der "New Yorker" und die "New York Times" Recherchen veröffentlicht, in denen Weinstein sexuelle Übergriffe und Belästigungen vorgeworfen werden.
- Weinstein war zu dem Zeitpunkt ein erfolgreicher Filmproduzent, viele weibliche Hollywood-Stars wurden durch seine Filme bekannt.
- Die Vorwürfe gegen Weinstein sind das Epizentrum der "MeToo"-Debatte-Debatte, die weltweit in Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft auf strukturellen Machtmissbrauch von Männern in Führungspositionen aufmerksam macht.
- Inzwischen werden ihm von Dutzenden Frauen sexueller Missbrauch und Vergewaltigungen vorgeworfen werden.
- Ende Mai wurde Weinstein festgenommen.
- Der Staat New York warf ihm "ungeheuerliches, sexuelles Fehlverhalten" vor. In mindestens zwei Fällen ist die Beweislage demnach so stark, dass eine Anklage gegen den Hollywood-Mogul erhoben werden konnte. (bento)
Die Schauspielerin Rose McGowan, die Weinstein ebenfalls beschuldigt, kommentierte die Verhaftung Ende Mai noch siegessicher:
Das Weinstein sich nun für unschuldig erklärt, ist wenig überraschend. Sein Anwalt Benjamin Brafman hatte zuvor die Glaubwürdigkeit der mutmaßlichen Opfer in Frage gestellt. Die Vergewaltigungsvorwürfe nannte der Anwalt "absurd". (Süddeutsche)
Dem Produzenten drohen bei den bisherigen Anklagepunkten bis zu 25 Jahre Gefängnis. Vorerst muss er allerdings in keiner Zelle auf sein Urteil warten: Gegen die Zahlung von einer Million Dollar Kaution kam er heute vorläufig frei, allerdings ohne Reisepass und mit einer elektronischen GPS-Fußfessel. (BBC)