Auslands-Oscar "Ziemlich beste Freunde" im Rennen

Auf den Publikumsliebling gesetzt: Frankreich hat "Ziemlich beste Freunde" für den Wettbewerb um den besten fremdsprachigen Film bei den Academy Awards eingereicht. Dort könnte er konkurrieren mit den Siegern der Festivals von Cannes und Venedig - und dem deutschen Film "Barbara".
Filmhit "Ziemlich beste Freunde": Publikumsliebling im Oscar-Rennen

Filmhit "Ziemlich beste Freunde": Publikumsliebling im Oscar-Rennen

Foto: Senator

Die Oscars sind kein Kritikerpreis, die abstimmungsberechtigten Akademiemitglieder sind Schauspieler, Regisseure, Produzenten und andere Filmschaffende. Insofern ist nachzuvollziehen, dass die große Kino-Nation Frankreich keinen Liebling von Filmkunst-Connaisseuren oder Kritikern, sondern einen echten Kassenschlager ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film schickt: "Ziemlich beste Freunde" ("Intouchables"). Der Film von Eric Toledano und Olivier Nakache sei der französische Beitrag für die begehrte Trophäe, teilte das Filmzentrum CNC am Dienstag in Paris mit.

Die Geschichte um die Freundschaft zwischen einem Millionär im Rollstuhl und seinem schwarzen Pfleger aus einem armen Vorort ist mit mehr als 23 Millionen Kinobesuchern der erfolgreichste französische Film seit 20 Jahren. In Deutschland sahen mehr als acht Millionen Kinobesucher das Werk mit Omar Sy und François Cluzet in den Hauptrollen. Damit war "Ziemlich beste Freunde" mit Abstand der meistgesehene Kinofilm des ersten Halbjahres.

Ein Expertengremium der Oscar-Akademie in Beverly Hills trifft aus den weltweiten Einreichungen eine Vorauswahl. Im vergangenen Jahr hatten 63 Länder Filme für den Auslands-Oscar vorgeschlagen. Die endgültigen Nominierungen werden am 15. Januar verkündet, die Verleihung ist am 24. Februar.

German Films, die Dachorganisation für die Auswahl der deutschen Bewerber um die Oscars, hatte bereits "Barbara" von Christian Petzold als Kandidat für die Rubrik "bester fremdsprachiger Film" ausgewählt.

Bislang haben vier deutsche Filme den Oscar in der Kategorie Auslandsfilm gewonnen: Volker Schlöndorffs "Blechtrommel" (1979), István Szabós "Mephisto" (1981), Caroline Links "Nirgendwo in Afrika" (2002) und zuletzt "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck (2006).

Australien hat in diesem Jahr die deutsch-australische Koproduktion "Lore" von Cate Shortland ins Rennen geschickt, die 1945 in Süddeutschland spielt und in der überwiegend deutsch gesprochen wird. Ebenfalls eingereicht wurde für Österreich Michael Hanekes Altersdrama "Liebe". Chancen haben auch die Festivalgewinner von Cannes ("Beyond The Hills" von Cristian Mungiu für Rumänien) und Venedig ("Pietà von Kim Ki-duk für Südkorea).

feb/dapd
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