Kultur trotz Corona Die mit Abstand schönsten Veranstaltungen

Zur Wirkung von Musik auf Pflanzen gibt es bereits einige wissenschaftliche Untersuchungen. Bei dieser Grünzeug-Beschallung ging es jedoch ausschließlich um die Kunst. Im Saal des Opernhauses in Barcelona spielten die Musiker des Streichquartetts UceLi Ende Juni vor 2.292 Topfpflanzen. Es war das erste Konzert nach dem Corona-Notstand in Spanien und wurde auch im Internet gestreamt. Gespielt wurde Puccinis "Crisantemi", was sonst.

Mit der Corona-Krise feierte das Autokino ein Comeback. Auch vor dem Luftschiff Hangar in Essen-Mülheim können Menschen gefahrlos Kino und Popcorn genießen.

Noch so eine Corona-Erfindung: Das Picknickdeckenkonzert. Hier mit der Schweizer Schlagersängerin Beatrice Egli und Thüringer Publikum.

Bitte Platz nehmen: Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda eröffnet das Internationale Sommerfestival auf Kampnagel in der Hansestadt.

Ein "transnationaler Begegnungs- und Aktionsraum für Migrant*innen, Hamburger*innen und Weltenbummler*innen" macht auch in Zeiten von Social Distancing Sinn. Vielleicht sogar mehr denn je. Besucht werden kann der Raum im Rahmen des Kampnagel-Sommerfestes in Hamburg.

Gefeiert wird auch am anderen Ende der Welt, zum Beispiel in Indien. Das Land hat inzwischen mehr als drei Millionen Covid-19-Fälle registriert. Das mehrtägige Ganesh-Chaturthi-Fest wird trotzdem begangen, oder vielleicht gerade deswegen. Denn Ganeshas spezieller Tag ist ein sozialer Feiertag, bei dem sich die Menschen gegenseitig Glück wünschen.

Wenn nicht alle Menschen zur selben Zeit ins Theater dürfen, dann müssen sie eben nacheinander hinein, in kleinen Corona-gerechten Grüppchen. Möglich macht es das Lichter-Labyrinth des Theater ANU zum Stück "Die große Reise" auf dem Tempelhofer Feld. Gespielt wird in neun Runden. Jeweils 50 Personen können im 15-Minuten-Takt den Parcours durchwandern. 3.500 Kerzen leuchten ihnen den Weg zu den acht Stationen.

Endlich freie Sicht: Kinobesucher in der Cineteca Nacional in Mexiko City. Obwohl die Regierung den Kinobetrieb wieder erlaubt, bleiben in dem südamerikanischen Land viele Lichtspielhäuser geschlossen. Die Auflage, nur ein Drittel der Sitzplätze zu belegen, macht viele Kinos unrentabel.

Logen gibt es seit Corona nicht mehr nur in Theater- und Opernhäusern. In der Kölner Lanxess-Arena schützen Plexiglaskabinen die Besucher vor allem, was außer den Schallwellen des Sängers Wincent Weiss noch so durch die Luft fliegen könnte.

Die Opern-Performance "Sun & Sea" wurde 2019 mit dem Goldenen Löwen der Biennale in Venedig ausgezeichnet und ist auch im Jahr 2020 noch sehenswert. Hier verfolgen Zuschauer beim Zürcher Theater Spektakel das sandige Treiben - natürlich mit Maske.

So geht der neue Gangnam-Style: Models führen im Seouler Gangnam-Viertel Kleider vor.

Zum Glück brauchen wir alle gerade nur einen Mund-Nase-Schutz. Mit Ohrschützern wäre der Auftritt der Montevideo Philharmonic Band in Uruguays Hauptstadt Montevideo nur noch halb so schön.

Reichlich Platz bietet auch das Freilufttheater im britischen St. Albans. Auf dem Programm des Maltings Open Air Theatre Festivals standen unter anderem Shakespeare-Klassiker, Sherlock Holmes und eine Tagesdisco.

Ist das schon Street-Art? Ein Hinweis für die Konzertbesucher von Johannes Oerding auf der Open Air Bühne im Hamburger Stadtpark.

Ausgerechnet im 100. Jahr der Salzburger Festspiele muss alles anders sein als bisher. Die Österreicher und ausländischen Besucher machen das Beste draus. Immerhin der "Jedermann" wurde aufgeführt - als Open-Air-Filmvorführung einer historischen Inszenierung (Foto) und auch live. Wäre ja noch schöner.

Knutschen ist nicht über zwei Stühle hinweg, aber Platz für Romantik ist trotzdem: Die Hände zweier Zuschauer berühren sich bei einem Konzertbesuch des spanischen Operntenors Placido Domingo im Königspalast von Caserta, Italien.

"No Mask No Party": Klare Ansage für die Besucher des alternativen Musikfestivals Wilde Möhre in Brandenburg. Dieses Jahr mit einem abgespeckten Programm, verteilt auf fünf Wochenenden. Statt normalerweise rund 8000 Menschen durften nur 900 ein Ticket haben. Trotzdem gab es erneut zahlreiche Konzerte, Workshops, Kunstperformances, Vorträge und Workshops zum nachhaltigen Leben.

Applaus, die Vorstellung ist zu Ende: Sowohl beim La Fabrica del Vesu Musikfestival im nordspanischen Oviedo als auch an dieser Stelle.