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AUSSTELLUNGEN Kunst kostet

aus DER SPIEGEL 7/2004

In Zeiten knapper Kassen muss sich auch eine Hauptstadt anstrengen, dem Ruf als Kunstmetropole gerecht zu werden. Die Ausstellung »Das MoMA in Berlin. Meisterwerke aus dem Museum of Modern Art, New York«, die am 20. Februar in der Neuen Nationalgalerie anläuft, ist zum Beispiel eine fast schon unbezahlbare Angelegenheit. Wie schön für das staatliche Museum, dass der private Verein der Freunde der Nationalgalerie den Etat von insgesamt über acht Millionen Euro spendiert. Kredenzt werden lauter Klassiker des 20. Jahrhunderts, etwa Picasso und Pollock. Sparsamer zeigt sich die Hauptstadt, wenn es um die Kunst des neuen Jahrtausends geht: Der heutigen Kunstproduktion widmet sich die dritte Berlin Biennale, die (mit einem Jahr Verspätung) am 14. Februar startet - und mit einem Budget von 1,5 Millionen Euro auskommt. Die Veranstalter zweifeln nicht an der besonderen Wichtigkeit dieses Ereignisses: Es gebe in Berlin eine lebhafte Kunstszene, nur fehle es in der Stadt an Ausstellungen mit Gegenwartskunst, warnt Biennale-Chefin Ute Meta Bauer: Junge Kunst, sagt sie, sei ein Aushängeschild. Das hat auch der Verband der Volks- und Raiffeisenbanken erkannt. Am 19. Februar verleiht der Konzern eine neue Auszeichnung für Gegenwartskünstler: Mit einem Preisgeld von 77 000 Euro ist der »blueOrange« die höchstdotierte Trophäe für aktuelle Kunst in Deutschland - verliehen wird sie, und davon profitiert auch das Image der klammen Hauptstadt, in Berlin.

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