Aus der Altbauvilla in den Blumengroßmarkt: Der ruhrige Bonner Kunstverein, bislang auf eher intime Ausstellungen beschränkt, kann dank städtischer Unterstutzung jetzt, auf 1000 Quadratmetern, Kunst-Panoramen mit Hauptstadt-Ehrgeiz anvisieren. Zum Start läßt die neue Geschäftsführerin Annelie Pohlen »Wechselströme« durch die Halle fluten. Ihre Übersicht »deutscher Kunst heute« soll zeigen, daß hier vielerlei im Fluß ist und es nicht nur Neue Wilde gibt. Ohne »neuerlich Schubladen zimmern« zu wollen, teilt die Ausstellungsmacherin ihre Mannschaft (von Beuys bis zu knapp Dreißigjährigen) in die Fraktionen »Kontemplation, Expression, Konstruktion« ein, doch die lebendige, gehaltvolle Schau überspielt solche Kategorien glatt.
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Artikel 64 / 100
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