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Kunstfälschungen

aus DER SPIEGEL 33/1971

Scherben-Gericht für Sammler und Museen: Archäologen im britischen Oxford entlarvten angeblich uralte Töpferware als moderne Fälschungen. Bei naturwissenschaftlichen Tests bestanden nur 18 von 66 überprüften Keramik-Figuren, die aus türkischen Ausgrabungen stammen und vor 7000 bis 8000 Jahren modelliert sein sollten; außerdem wurden 25 als etruskisch registrierte Terrakotta-Wandbilder (Kaufpreis: bis 85000 Mark) bloßgestellt -- teils gegen Proteste der Besitzer. Vom Oxforder Befund betroffen sind private Liebhaber, doch auch so renommierte Institute wie das Londoner British Museum. Oxfords Ashmolean Museum und das Metropolitan Museum in New York, die diese Ton-Kunst in den letzten zehn Jahren über obskure Mittelsmänner erworben hatten; denn in den vorgeblichen Fund-Ländern Italien und Türkei, in denen die Oxforder Archäologen auch die modernen Produktionsstätten vermuten. gelten strenge Verbote für Kunst-Exporte, die tatsächlich den schwarzen Markt begünstigen. Ein Sprecher des Britischen Museums heute: »Damals schienen die türkischen Behörden die Ausfuhr weniger Stücke zu dulden vielleicht wußten sie, daß es Fälschungen waren«

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