Kunstmarkt
Herbst -- Brunftzeit des deutschen Kunsthandels. Beim bereits klassischen »Kölner Kunstmarkt« waren letzte Woche trotz wiederum (auf 33 Galerien) gestiegener Teilnehmerzahl die Ekstasen gedämpfter, die Kojen übersichtlicher und nach Händleransicht zwar »Gott sei Dank« die Besucherzahlen, nicht aber die Geschäfte rückläufig. Der größere Rummel bahnte sich in den Düsseldorfer Messehallen an, wohin, mit 188 Galerien, der »Internationale Markt für aktuelle Kunst« ab. gewandert war. Der Jahr-Markt hatte neben vielen Klein-Unternehmern auch Kapazitäten wie den (ehemals Stuttgarter) Kunsthändler Roman Norbert Ketterer angelockt; zum erstenmal seit zehn Jahren kam er aus seinem Schweizer Steuer-Wohnsitz in Campione d'Italia wieder in die Bundesrepublik. »Nur weil ich Bilder liebe«, hält er am Rhein (bis Mittwoch dieser Woche) rund 100 Leinwände, Aquarelle und Gouachen des klassischen Ketterer-Angebots aus Expressionismus, Surrealismus und Bauhaus feil. Beinahe ausschließlich Ware aus dem Ketterer-Katalog bietet überdies eine unzureichend getarnte »Galerie Peter Griebert« aus München an. Ketterer gibt ihr diese Chance »aus Rücksicht« mit der Konkurrenz. Denn, so der Altmeister, »ich möchte die anderen doch nicht an die Wand drücken«.