Lea Michele Von nun an kein Roboter mehr

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Für die Sängerin Lea Michele, 36, ging ein Traum in Erfüllung, als sie im September am Broadway die Entertainerin Fanny Brice im Musicalklassiker »Funny Girl« spielen konnte. Mit dieser Rolle war Barbra Streisand, ein großes Idol der gebürtigen New Yorkerin, Mitte der Sechzigerjahre zum Star geworden. Schon in der Fernsehserie »Glee«, mit der Michele vor über zehn Jahren bekannt wurde und in der sie das etwas neurotische und äußerst ehrgeizige Mädchen Rachel spielt, das unbedingt ein Broadway-Star werden will, gab sie immer wieder Songs aus dem Musical zum Besten. Nun bricht sie mit der neuen Rolle Rekorde: Mehr als zwei Millionen Dollar brachte »Funny Girl« innerhalb von einer Woche im New Yorker August Wilson Theatre ein, ein Bestwert für das 1925 eröffnete Haus. Als Michele im Spätsommer die Brice-Rolle übernahm, sah sie sich noch massiven Vorwürfen ausgesetzt. Schauspieler und Schauspielerinnen, die mit ihr früher zusammengearbeitet hatten, behaupteten, Michele habe sich ihnen gegenüber rassistisch und schikanös verhalten. Bereits 2020 sagte die Afroamerikanerin Samantha Marie Ware, Michele habe ihr bei den Dreharbeiten von »Glee« angedroht, sich in ihre Perücke zu erleichtern. Michele bestritt das. Trotzdem entschuldigte sie sich in einem Gespräch mit der »New York Times« nun dafür, möglicherweise auf die Gefühle anderer zu wenig Rücksicht genommen zu haben. Einer der Gründe sei vielleicht ihr eigener Perfektionismus gewesen. Weil der ungeheure Leistungsdruck am Broadway schon seit vielen Jahren auf ihr laste, sei sie in einem »halb roboterhaften Zustand« gewesen. Das soll sich nun ändern. Die Rolle der Fanny Brice jedenfalls, so bescheinigen ihr Kritiker, habe sie ganz und gar mit Leben gefüllt.