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NEU IN DEUTSCHLAND Liebe 1962 (Italien/Frankreich).

aus DER SPIEGEL 43/1962

Der italienische Regisseur Michelangelo Antonioni setzt seine Bemühungen um eine Psychopathologie des Liebeslebens- in der Wohlstandsgesellschaft fort. In seinen Filmen »Die mit der Liebe spielen« und 'Die Nacht« verdeutlichte er noch psychische Prozesse, Entstehen und Zerfall menschlicher Beziehungen. In diesem Opus aber (Originaltitel: »L' Eclisse« - die Sonnenfinsternis) beschwört er nur mehr eine seelische Kraterlandschaft herauf. Der Film beginnt, wo »Die Nacht« aufhört: mit dem Ende einer mehrjährigen Liebesbeziehung. Das neue Abenteuer des Mädchens (Monica Vitti) mit einem jungen Börsianer (Alain Delon) Ist von vornherein ein hoffnungsloses Unterfangen. Am Ende zerfasert das Filmgeschehen in eine lange Folge bloßer Stilleben, in denen symbolhaft alles Leben zum Erliegen kommt. Dynamik besitzen nur die hektischen Börsenszenen. Mit »L'Eclisse« gelangt Antonioni an einen Punkt, wo die Frustration seiner Figuren zum Gestaltungsprinzip wird. (Interopa Film/Cineriz/Paris Film.)

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