Zur Ausgabe
Artikel 62 / 68

Gestorben Lina Wertmüller, 93

aus DER SPIEGEL 50/2021
Foto: Granata Images / IMAGO

Zwei einzigartige Wiedererkennungsmerkmale hatte die Regisseurin und Autorin Lina Wertmüller: ihre weiße Brille und ihre schier endlosen Filmtitel – »Hingerissen von einem ungewöhnlichen Schicksal im azurblauen Meer im August« zum Beispiel. Die langen Titel passen zu ihrem langen Namen. Geboren wurde Wertmüller 1928 in Rom als Arcangela Felice Assunta Wertmüller von Elgg Spañol von Braueich. Zum Film kam die Tochter aus adligem Hause über eine Regieassistenz bei Federico Fellini. Kurz danach begann sie, ihre eigenen Stoffe zu schreiben und zu inszenieren. Mit ihren temporeichen Grotesken, die nah am Volkstheater und nah an der Zeitgeschichte waren, machte sie sich weit über Italien hinaus einen Namen. 1975 wurde Wertmüller für ihre Faschismus-Farce »Sieben Schönheiten« als erste Frau für den Regieoscar nominiert. Damals gewann sie nicht, erst 2019 erhielt sie den Ehrenoscar. Ob man ihn nicht umbenennen könnte in »Anna«, fragte sie bei der Gala. Lina Wertmüller starb am 9. Dezember in Rom. HPI

Zur Ausgabe
Artikel 62 / 68
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren