Bestsellerautorin Charlotte Roche "Nicht total hetero"

Als Mutter hat man in Deutschland glücklich zu sein - oder? Charlotte Roche wendet sich mit ihrem neuen Roman "Mädchen für alles" gegen Konformitätsdruck. Im neuen SPIEGEL sagt sie: "Mit den Rollenbildern von Frauen passiert gerade was."
Bestsellerautorin Roche: "Mit den Rollenbildern von Frauen passiert gerade was"

Bestsellerautorin Roche: "Mit den Rollenbildern von Frauen passiert gerade was"

Foto: Jens Kalaene/ picture alliance / dpa

"Es hat unfassbar Spaß gemacht, das Böse abzufeiern und richtig gewalttätige Szenen zu schreiben", bekennt die Schriftstellerin Charlotte Roche im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL über ihren neuen Roman "Mädchen für alles". Darin geht es um eine Frau, die scheinbar alles hat und dabei doch langsam durchdreht. (Lesen Sie hier das ganze Gespräch mit Charlotte Roche im neuen SPIEGEL.)

Der Gedanke an Gewalt sei einfach entlastend, weil man sich als Frau und Mutter sonst immer so vorbildlich verhalten müsse, sagt die Autorin. Roche wendet sich gegen das Klischee von der glücklichen Mutter. Diskussionen über dieses Thema seien in Deutschland einfach erdrückend: Niemand sage einem, wie "unfassbar anstrengend es ist, Mutter zu sein".

Roche spricht über Serienfiguren wie Carrie Mathison aus "Homeland" oder Saga Norén aus "Die Brücke" als Vorbilder für neue Frauenrollen. "Carrie Mathison ist zehnmal verrückter als alle Frauen, die ich kenne, und alle mögen die.

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Charlotte Roche: Von der Moderatorin zur Bestseller-Autorin

Foto: FRANK AUGSTEIN/ ASSOCIATED PRESS

Es entstehen neue Standards von Verrücktsein und Attraktivität. Mit den Rollenbildern von Frauen passiert gerade was." Sie schaue viele Fernsehserien. "Ich gucke ohne Probleme vier, fünf Stunden am Tag. Im Grunde habe ich alles, was sehenswert ist, schon zu Ende geguckt."

Und zu der Frage, warum sie diesmal über eine lesbische Beziehung schreibe, sagt die Autorin: "Es gibt auch heutzutage noch einen ganz schönen Druck, den Normen zu entsprechen. Wenn jemand zu mir sagen würde: ,Sag mal, was du bist', würde ich nicht sagen, dass ich total hetero bin."

Im Video: Charlotte Roche liest aus "Mädchen für alles"

DER SPIEGEL
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