Deutscher Theaterpreis Elfriede Jelinek bekommt Preis für ihr Lebenswerk

Die Österreicherin Elfriede Jelinek ist in Leipzig mit dem Deutschen Theaterpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet worden. Der Preisverleihung blieb sie fern - aber ihre Dankesrede ließ sie sich nicht nehmen.
Verleihung des Deutschen Theaterpreises

Verleihung des Deutschen Theaterpreises

Foto: Peter Endig/ dpa

Die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek ist für ihr Lebenswerk mit dem Deutschen Theaterpreis "Der Faust" ausgezeichnet worden. Jelinek, die sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, war am Freitagabend wie erwartet nicht zur Preisverleihung nach Leipzig gekommen.

Die 71-Jährige habe sich jedoch gewünscht, dass der Puppenspieler und Regisseur Nikolaus Habjan, die Auszeichnung an ihrer Stelle entgegennimmt, hieß es. Habjan (30) kam mit einer Jelinek-Handpuppe auf die Bühne und ließ diese ihre Dankesrede sprechen.

"Der Faust" wurde im Schauspiel Leipzig in weiteren acht verschiedenen Kategorien vergeben. Nominiert waren Künstler und Produktionen von bundesweit 22 Theatern. "Der Faust" ist eine undotierte Auszeichnung, die an Künstler verliehen wird, deren Arbeit als wegweisend für das deutsche Theater gilt.

Karin Neuhäuser für Jelinek-Part ausgezeichnet

Auch in der Kategorie der Schauspiel-Darsteller hat die diesjährige Preisträgerin eine Verbindung zu Jelinek. Karin Neuhäuser (62) wurde für ihren Jelinek-Part im Doppelstück "Wut/Rage" (Thalia Theater Hamburg) geehrt. Neuhäuser dankte der Österreicherin und nannte sie "eine der schärfsten Denkerinnen, die wir im Theater haben". Allerdings gab sie auch zu, es sei die Hölle gewesen, den "Wut"-Text zu lernen.

Der Preis in der Kategorie Schauspiel-Regie ging an Johanna Wehner für "Die Orestie" (Staatstheater Kassel). Christoph Marthaler wurde für "Lulu" (Hamburgische Staatsoper) in der Kategorie Musiktheater-Regie geehrt.

"Der Faust" wurde zum zwölften Mal vergeben. Hinter der Auszeichnung steht unter anderem der Deutsche Bühnenverein. 2018 wird der Theaterpreis in Regensburg verliehen.

mja/dpa
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