Grabstreit Nietzsche wird nicht verkohlt

Also sprach der Bergbau-Manager: Das Geburtshaus und die Grabstätte des Philosophen Friedrich Nietzsche im sachsen-anhaltischen Röcken bleiben erhalten.

Röcken/Magdeburg - Schlecht sah es aus für das Geburtshaus und die Grabstätte des Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) im sachsen-anhaltischen Röcken. Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (Mibrag) wollte in dem Ort Braunkohle abbauen, die Nietzsche-Bauten hätten dann weichen müssen. Nun wird die Mibrag doch keine Kohle in Röcken abbauen, wie das Wirtschaftsministerium am Freitag in Magdeburg mitteilte.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Mibrag, Joachim Geisler, habe versichert, dass aus heutiger Sicht aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein Abbau nicht in Frage komme. Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) betonte, das Ministerium sei seit Wochen mit der Mibrag zu diesem Thema im Gespräch. "Dabei haben wir immer wieder betont, dass es hier auch um das Ansehen Sachsen-Anhalts, um unsere Haltung zu Kultur und Geschichte geht."

Nietzsche wurde 1844 in Röcken geboren und starb 1900 in Weimar. In Röcken sind noch das Pfarrhaus, in dem der Philosoph von 1844 bis 1850 gelebt hat, die Kirche, in der er getauft wurde, das Schulhaus, in dem er seine ersten Unterrichtsstunden erhielt und die Grabstätte Nietzsches zu sehen. Nach 1990 wurde das immer noch als Pfarrhaus genutzte Geburtshaus saniert, ein ehemaliges Stallgebäude daneben wurde 1994 zu einem Museum ausgebaut.

tdo/ddp

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