Hamburger Autorin Geno Hartlaub gestorben
Hamburg - Hartlaub sei im Alter von 91 Jahren im Elim-Krankenhaus gestorben, dies teilte die Erbin und Wahl-Verwandte Henriette Maren aus London mit. Die Hamburger Schriftstellerin hatte im Lauf ihres Lebens etwa 30 Bücher geschrieben, darunter den Roman "Gefangene der Nacht" über eine Bombennacht im Zweiten Weltkrieg. Zu ihrem Werk zählen auch Reiseberichte, Krimis, Erzählungen und Hörspiele. Teilweise veröffentlichte sie ihre Werke unter dem Pseudonym Muriel Castorp.
1915 wurde Genoveva Hartlaub als Tochter des Mannheimer Kunsthallendirektors Gustav Hartlaub geboren. Hartlaub stand lange Zeit im Schatten ihres Vaters, der von den Nazis aus seinem Amt entfernt wurde. In den fünfziger Jahren gab Hartlaub das literarische Gesamtwerk ihres Bruders Felix heraus, der seit 1945 als verschollen galt.
Nach dem Krieg arbeitete sie bis 1948 als Lektorin bei der von Karl Jaspers herausgegebenen Zeitschrift "Die Wandlung" in Heidelberg. Nach weiteren Lektoren-Tätigkeiten wurde sie in Hamburg Redakteurin des "Deutschen Allgemeinen Sonntagsblattes".
Hartlaub war Mitglied des deutschen PEN-Zentrums und der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Zu ihrem 90. Geburtstag wurde sie von der Akademie mit einer Feier geehrt, bei der Günter Grass, Siegfried Lenz, Ulla Hahn, NDR-Redakteur Hanjo Kesting und Akademie-Präsident Prof. Armin Sandig aus Hartlaubs Werken lasen.
hae/dpa