"Der Russe ist einer, der Birken liebt"
Olga Grjasnowa für bestes Debüt ausgezeichnet
Von Baku über Frankfurt nach Israel und Gaza: In ihrem Romandebüt "Der Russe ist einer, der Birken liebt" löst sich Olga Grjasnowa mit viel Charme von Kategorien wie Nationalität. Dafür wird sie nun mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet.
Hamburg - An vier Abenden wetteiferten die acht Teilnehmer des Debütantensalons des Hamburger Harbourfront-Festival um den Klaus-Michael-Kühne-Preis - prämiert wird nun die Schriftstellerin Olga Grjasnowa. Sie hat mit ihrem für ihren Debütroman "Der Russe ist einer, der Birken liebt" die Jury überzeugt.
In der Begründung heißt es: "Die Autorin hat die Figur einer Dolmetscherin gewählt, um die Kategorie der Nationalität aufzulösen. Ihre Handlung bewegt sich von Baku über Frankfurt/Main nach Israel und Gaza, ohne jemals Gefahr zu laufen, der Nostalgie, dem Folklorismus oder der Wehklage der Exilierten zu erliegen. Die Erzählung wird getragen von Charme und unaufdringlicher Klugheit, obwohl es auch ein Buch über Trauer und Traumata ist".
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für den besten Debütroman des Jahres soll auf der Abschlussgala des Harbourfront Literaturfestivals am Samstag verliehen werden. Der Klaus-Michael Kühne-Preis soll die Bedeutung junger Literatur unterstreichen und Nachwuchsautoren fördern.
Der Jury gehörten Thomas Andre ("Hamburger Abendblatt"), Stephan Draf ("Stern"), Stephan Lohr (NDR) und die SPIEGEL-ONLINE-Mitarbeiter Sebastian Hammelehle und Oskar Piegsa an.