Kinder-Krimis TKKG-Schöpfer Kalmuczak gestorben
München - Rolf Kalmuczak wurde 68 Jahre alt. Sein Münchner Verlag teilte heute mit, Kalmuczak sei bereits am vergangenen Samstag einer langen schweren Krankheit erlegen.
Seit 1979 hatte er unter dem Pseudonym Stefan Wolf mehr als 100 Bücher der beliebten Kinderkrimi-Serie "TKKG" geschrieben. Das Akronym steht dabei für die Namen der vier Hobby-Detektive Tim (Tarzan), Karl, Klößchen und Gaby. Mit 14 Millionen verkauften Büchern und fast 30 Millionen verkauften Hörspielkassetten und CDs gehören die Geschichten um die vier Freunde zu den erfolgreichsten Kinderbuchreihen.
Kalmuczak wurde am 17. April 1938 im thüringischen Nordhausen geboren und arbeitete nach der Schule zunächst als Journalist. Nach Angaben der Münchner cbj Verlags schrieb er bereits im Alter von 22 Jahren seinen ersten Roman und verfasste danach rund 2700 Kurzkrimis. Diese Produktivität brachte ihm von 1991 bis 1997 einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde.
Unter mehr als 100 verschiedenen Pseudonymen verfasste er zudem Illustriertenromane, Drehbücher, diverse Jugendbücher, sowie Hörspiele. Kalmuczak werde seinen Weggefährten nicht nur als unglaublich produktiver Schriftsteller in Erinnerung bleiben, sondern auch als ein stets liebenswürdiger Mensch, hieß es.
Mit der "TKKG"-Serie wollte er den Kindern zeigen, wie man mit Aufmerksamkeit viel für sich und andere erreichen kann. "Mir war aufgefallen: Kinder und Jugendliche sitzen zu oft vor dem Bildschirm, lassen sich berieseln, werden immer bequemer, zeigen keine Initiative und kennen Abenteuer nur aus zweiter Hand." Das sei für ihn der Ansporn gewesen, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Deswegen habe er auch an seine Charaktere bewusst hohe Ansprüche gestellt: keine Drogen, Umweltbewußtsein, Tierliebe und Engagement gegen jede Form von Ungerechtigkeit.
Er wurde oft "der Karl May unserer Zeit" genannt und möge diesen Vergleich, sagte der umtriebige Autor einmal. Rolf Kalmuczak lebte mit seiner Frau Inka-Maria in einem Landhaus in Oberbayern. Seine Tochter Inka diente ihm als Vorlage für die Figur Gaby aus der TKKG-Bande.
hae/dpa