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Kracht in Zürich: Aus der Zeit gefallener Herr

Foto: Noah Ben-Shalom

Nach "Imperium"-Debatte Christian Kracht sagt Lesung auf Leipziger Buchmesse ab

Er schweigt: Christian Kracht hat eine Lesung auf der Leipziger Buchmesse ausfallen lassen, nur in der Uni-Bibliothek mag er aus seinem Roman "Imperium" vorlesen. Einer Diskussion über sein vermeintlich rechtes Weltbild stellt sich der Autor weiterhin nicht.

Leipzig/Berlin - Sein Buch erklimmt die Bestsellerlisten, doch der Autor hat keine Lust auf Öffentlichkeit: Nach dem Wirbel um sein Buch "Imperium" geht der Schriftsteller Christian Kracht auf der Leipziger Buchmesse der Öffentlichkeit aus dem Weg. Eine für Donnerstag auf der Messe geplante Lesung aus dem Roman "Imperium" wurde gestrichen.

"Er hat alle Gespräche abgesagt", sagte Gaby Callenberg, Sprecherin des Verlags Kiepenheuer & Witsch. Kracht wollte lediglich am Donnerstagnachmittag eine Signierstunde geben und am Abend in der Leipziger Universitätsbibliothek Bibliotheca Albertina lesen. "Imperium" hatte eine hitzige Debatte ausgelöst, nachdem der SPIEGEL-Kritiker Georg Diez Kracht ein rechtes Weltbild vorgeworfen hatte - freilich begründet weniger mit dem Inhalt des Romans selbst, als mehr mit einem als Buch vorliegenden Briefwechsel Krachts mit dem US-Amerikaner David Woodard.

Nach Erscheinen der SPIEGEL-Kritik hat Kracht bisher jeden Kommentar verweigert, auch zu zwischenzeitlich aufgekommenen Plagiatsvorwürfen hat er keine Stellung bezogen. Die eigentlich in Berlin vorgesehene Präsentation sagte er ab undstellte sein Buch stattdessen in Zürich vor - allerdings ohne sich einer Diskussion zu stellen.

kuz/dpa
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