US-Buchpreise National Book Award für Mississippi-Odyssee

Schon zum zweiten Mal kann sich Jesmyn Ward über einen der wichtigsten US-Buchpreise freuen, den National Book Award für ihren Roman "Sing, Unburied, Sing". In der Sachbuch-Kategorie gewann eine Russland-Studie.
Jesmyn Ward bei der Preisgala der National Book Awards 2017

Jesmyn Ward bei der Preisgala der National Book Awards 2017

Foto: Evan Agostini/ AP

Der Roman "Sing, Unburied, Sing" erzählt die Geschichte von Jojo, der mit seiner kleinen Schwester Kayla bei den Großeltern an der Golfküste von Mississippi aufwächst, während die Mutter Drogen nimmt und der Vater im Gefängnis sitzt.

Jesmyn Ward, die Autorin, wollte einen Roman schreiben, der in der Tradition der klassischen Südstaaten-Odysseen stehe wie Steinbecks "Früchte des Zorns", Faulkners "Als ich im Sterben lag" oder Twains "Huckleberry Finn" - nur mit einer schwarzen Familie in ihrem Mittelpunkt.

Nun hat Jesmyn Ward mit "Sing, Unburied, Sing" schon zum zweiten Mal den National Book Ward in der Kategorie "Fiktion" gewonnen, einen der wichtigsten der Literaturpreise der USA. 2011 war die Autorin bereits für "Salvage The Bones" ausgezeichnet worden, ihren zweiten Roman, der unter dem Titel "Vor dem Sturm" beim Verlag Antje Kunstmann auf Deutsch erschienen ist. Dort ist für Februar 2018 auch der jetzt siegreiche Roman angekündigt - unter dem Titel "Singt, ihr Lebenden und Toten, singt".

Masha Gessen bei den National Book Awards 2017

Masha Gessen bei den National Book Awards 2017

Foto: Evan Agostini/ dpa

Regelmäßig auf Deutsch erscheinen auch die Bücher der russisch-amerikanischen Autorin Masha Gessen, die bei der Verleihungszeremonie am Mittwochabend in New York mit dem National Book Award in der Sachbuch-Kategorie ausgezeichnet wurde. In "The Future is History: How Totalitarianism Reclaimed Russia" schreibt Gessen ein weiteres Mal über ihr Geburtsland Russland. Sie beschreibt darin die Lebensgeschichten von vier jungen Russen, die zur Welt kamen, als dem Land die Demokratie verheißen wurde. Beim Piper-Verlag erschien 2012 von "Der Mann ohne Gesicht", Gessens "Enthüllung" über Wladimir Putin.

Zwei weitere, ebenfalls mit je 10.000 US-Dollar dotierte, Preise wurden in den Kategorien "Dichtung" und "Literatur für junge Leute" vergeben. Frank Bidart wurde für seine Gedicht-Sammlung "Half-light. Collected Poems 1965-2016" prämiert. Und die Autorin Robin Benway gewann mit ihrem Jugendbuch "Far from the Tree". Drei Benway-Bücher wurden ins Deutsche übersetzt, zuletzt "Emmy & Oliver" bei Magellan.

feb/AP
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