Sensationsfund Original-Geschichte von Wilhelm Busch aufgetaucht

Das Motiv darin ist aus "Max und Moritz" bekannt, die Geschichte aber nicht: In einem süddeutschem Verlagsarchiv ist "Der Kuchenteig" entdeckt worden - eine völlig unbekannte Bilderserie aus der Hand von Wilhelm Busch.

Sulzbach-Rosenberg/Hamburg - Eine unbekannte Bildergeschichte des berühmten Zeichners und Schriftstellers Wilhelm Busch ist einem Verlagsarchiv in Bayern entdeckt worden. Die zehn Zeichnungen mit dem Titel "Der Kuchenteig" bilden laut einer Kunsthistorikerin des Wilhelm-Busch-Museums in Hannover die erste komplette Bilderserie des Autors, die seit seinem Tod vor 100 Jahren aufgetaucht ist.

Nach Angaben des Museums handelt es sich bei "Der Kuchenteig" um den Vorläufer der berühmten Geschichte "Max und Moritz". "Das ist eine absolute Sensation", sagte Kunsthistorikerin Ruth Brunngraber-Malottke. "Wir dachten, wir würden alles von Wilhelm Busch kennen, aber das ist wirklich neu."

Vermutlich zeichnete Busch die Bilderserie 1863 für einen Kalender, der im oberpfälzischen Verlag Seidel erscheinen sollte. Die Auftragsarbeit wurde aber nie gedruckt - und die Skizzen verschwanden in der Versenkung. Busch (1832-1908) lebte zu dem Zeitpunkt in München, wo auch die Kalenderredaktion des Verlages war. Ein Jahr später verwendete er das Motiv der nicht publizierten Geschichte in einem seiner berühmtesten Werke: Es wurde die Bäckerszene aus dem berühmten "Max und Moritz".

Ein Archivar der Stadt Sulzbach-Rosenberg, der ehemaligen Heimat des Verlags, fand die Busch-Bilder bei Recherchen in den alten Unterlagen der Verlagsdruckerei. "Der Kuchenteig" wird am Freitag in Sulzbach- Rosenberg vorgestellt.

pha/dpa

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