Taschenbuch-Bestseller Thriller-König erobert den Thron zurück
"Eisfieber" spielt in den schottischen Highlands und birgt eine Mischung aus Neid, Misstrauen, sexueller Anziehung, Machtkämpfen, verborgenen Verrätern und unverhofften Helden: Skrupellose Gangster verschaffen sich Zutritt zum Hochsicherheitstrakt einer pharmazeutischen Firma in der Nähe von Edinburgh. Ihr Ziel: Ein Behälter mit einem tödlichen Virus.
Der jungen Sicherheitschefin kommt der Einbruch sehr ungelegen. Sie muss sich um ihre alte Mutter kümmern, ihr Ex-Freund macht Schwierigkeiten und ein aufdringlicher Reporter folgt ihr auf Schritt und Tritt. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Alle Wege führen zusammen in einem Landhaus in der schottischen Einöde, während über den Highlands ein Schneesturm von ungeahnten Ausmaßen heraufzieht.
1949 im walisischen Cardiff geboren, studierte Ken Follett Philosophie und arbeitete als Journalist, bevor ihm 1978 mit seinem Roman "Die Nadel" der Durchbruch als Autor gelang. Jahrelang hatte er auf diesen Tag hingearbeitet: Weil der aus einer zutiefst religiösen Familie stammende Follett es nicht zum "forschen Enthüllungsjournalisten" brachte, wie er nach eigener Auskunft gerne einer gewesen wäre, hatte er begonnen, abends und am Wochenende Romane zu schreiben. Ermutigt vom amerikanischen Literaturagenten Al Zuckerman kam der Zeitpunkt, an dem beide wussten, dass Follett einen veritablen Bestseller in der Schublade hatte: "Du wirst Steuerprobleme bekommen", frohlockte der Agent.
Eiserne Schreibdisziplin
"Die Nadel" im englischen Original trägt das Buch den bezeichnenden Titel "Eye of the Needle" ("Nadelöhr") verkaufte sich mehr als 10 Millionen Mal und ermöglichte es Follett, den Beruf des Journalisten aufzugeben und sich in eine Villa in Südfrankreich zum Schreiben zurückzuziehen. Auch wenn der Autor später mit seiner Frau in ein altes Pfarrhaus in der englischen Grafschaft Hertfordshire nördlich von London überwechselte das auch seinen Kindern aus erster Ehe und den in die Ehe mitgebrachten Kindern seiner Frau Barbara ein Zuhause bietet , ist er seiner eisernen Schreibdisziplin treu geblieben.
"Ich bin ein Morgenmensch", sagt Follett von sich. "Sobald ich aufgestanden bin, will ich mich gleich an meinen Schreibtisch setzen." So sind zwischen Frühstück und frühem Nachmittag in einem Vierteljahrhundert 16 Romane entstanden. Während die ersten fünf Bestseller das Label "Spionageromane" tragen, überraschte Follett seine Leser 1989 mit "Die Säulen der Erde" ein Roman über den Bau einer fiktiven Kathedrale im Mittelalter. 2004 gehörte dieses Buch laut der ZDF-Umfrage "Unsere Besten" auf Platz 3 zu den beliebtesten Büchern der Deutschen, gleich nach Tolkiens "Herr der Ringe" und der "Bibel".
Von seinem Leben als Bestsellerautor entspannt Follett bei gutem Essen und Wein, liebt Dramen aus der Shakespeare-Zeit und spielt Bassgitarre in einer Band. Als Bestseller-Star nicht mehr zu bezahlen, spielt Follett im kleinen Rahmen hin und wieder gerne und gratis auf: "Ich konnte nie gut Gitarre spielen. Ich glaube, es ist ziemlich wichtig, dass man etwas hat, das man schlecht kann, vor allem, wenn man eine äußerst ehrgeizige Person ist."
Helge Rehbein, Buchreport
Ken Follett: "Eisfieber". Bastei-Lübbe, 9,95 Euro