Taschenbuch-Bestseller Vorsicht vor dem Seelenbrecher!
Drei junge Frauen verschwinden spurlos. Nach einer Woche tauchen sie wieder auf, seelisch zerrüttete Gestalten, die letzten Opfer des so genannten Seelenbrechers. So nennt die Presse den Psychopathen, der Menschen psychisch vergewaltigt und zerstört.
Nächster Tatort: eine psychiatrische Luxusklinik. Ärzte und Patienten stellen entsetzt fest, dass man den Täter unerkannt eingeliefert hat. Als dann auch noch ein Schneesturm die Klinik von der Außenwelt abschneidet, versuchen die Eingeschlossenen einander zu schützen.
"Die Therapie" (2006), "Amokspiel" (2007) und "Das Kind" (2008) heißen die Psychothriller, mit denen Fitzek innerhalb von kurzer Zeit zur festen Größe im Genre wurde. Knapp 100.000 Exemplare wurden vom "Seelenbrecher" bereits verkauft; der Titel steht erst in der zweiten Woche auf der Taschenbuch-Bestsellerliste.
Fitzek, 1971 in Berlin geboren, entschied sich nach dem Jurastudium und der Promotion gegen den Anwaltsberuf und begann eine Laufbahn in den Medien. Die Lust am literarischen Gruseln kam, als er im Winter 2004 seine Freundin zum Arzt begleitete. Niemand im Wartezimmer nahm von den beiden Notiz. Fitzek fragte sich, was passieren würde, wenn die Freundin nicht mehr aus dem Sprechzimmer herauskäme und ihm keiner glauben wollte, dass sie dagewesen war. Die Idee zu "Die Therapie" war geboren.
Nach einem Jahr lag ein Manuskript vor; erste Testleserin war die Mutter des zukünftigen Autors. Sie schickte den Text ohne Wissen ihres Sohnes an mehrere Verlage und einen Agenten: Während die Verlage absagten, war der Agent interessiert. "Wäre mir bekannt gewesen, dass mein Agent einst als Lektor mit Michael Ende arbeitete, hätte ich mich viel zu sehr geschämt, ihm auch nur meinen Namenszug zum Lesen zu geben."
Inzwischen sind Fitzeks Bücher in 20 Sprachen übersetzt, als einer von wenigen deutschen Thrillerautoren hat der Autor Lizenzausgaben in die USA und nach Großbritannien verkauft.
Sein Jurastudium kommt ihm bei der gründlichen Vorbereitung der Thriller entgegen: "Ich habe in dieser Zeit gelernt, wo ich schnell etwas finde", sagt Fitzek. Vor allem die medizinischen Plots wirken aufwändig recherchiert. Fitzek winkt ab: "Ich habe ja früher hauptberuflich beim Radio gearbeitet und hatte es dort mit stark verhaltensauffälligen Menschen zu tun, deren verschrobene Psyche mich immer wieder zu Psychothrillern inspiriert. Leider darf ich hier keine Namen nennen."
Helge Rehbein, Buchreport
Sebastian Fitzek: Der Seelenbrecher (Knaur, 7,95 Euro)