Manal Issa Späte Reue

Joanne Davidson / CAMERA PRESS / laif
Die französisch-libanesische Schauspielerin Manal Issa, 30, bereut ihre Beteiligung an der Netflix-Produktion »Die Schwimmerinnen«. Sie sei entsetzt darüber, wie oberflächlich und kitschig der Film geraten sei, sagte sie der Nachrichtenagentur Middle East Eye. Es sei einer »dieser banalen amerikanischen Filme, die mit vielen orientalistischen Klischees gefüllt sind«. Das Filmdrama der walisisch-ägyptischen Regisseurin Sally El-Hosaini erzählt die wahre Geschichte der syrischen Schwimmsportlerin Yusra Mardini und ihrer Schwester Sara, die im Film von Issa dargestellt wird. Die Schwestern flohen 2015 mit einem Schlauchboot über das Mittelmeer nach Deutschland. Ein Jahr später wurde Yusra Teil eines Teams aus Flüchtlingen bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro. Sara arbeitete als Flüchtlingshelferin und kam 2018 auf der Insel Lesbos in griechische Gefangenschaft. Viel echtes Leid also, das von einer amerikanisch-britischen Produktionsfirma für einen westlichen Markt weichgespült wurde. Bemerkenswert, und zwar im negativen Sinne: Das Hauptensemble des syrischen Flüchtlingsdramas kommt ganz ohne syrische Beteiligung aus. Issa lehnte die Rolle der Sara zunächst ab, sagte dann aber doch zu, da sie das Gefühl hatte, die Schauspielerin zu sein, die der Rolle am nächsten kommt. Im Interview sagte sie: »Ich hätte die Rolle sofort aufgegeben, wenn eine Syrerin für die Rolle infrage gekommen wäre, aber das war nicht der Fall.« Issa ist frustriert: »Wir hatten viele Ressourcen, viel Geld und viele Talente. Deshalb ist es schade, dass der Film nicht besser geworden ist.«