Margarethe von Trotta Triumph der großen Dame

Michael Timm / action press
Gerade hat sie hier ihren neuen Film »Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste« vorgestellt, von einem früheren Besuch hat die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta, 81, allerdings keine allzu guten Erinnerungen an die Berlinale. In den Sechzigerjahren fing sie als Schauspielerin an, bevor sie bei ihren ersten Filmen Regie führte. 1983 war sie auf dem Festival mit ihrem Freundschaftsdrama »Heller Wahn« vertreten. Damals sei sie von einer feindseligen deutschen Presse regelrecht »geschlachtet« worden, so die Regisseurin. Vor allem männliche Kritiker hätten sie heftig attackiert. Dieses Mal war alles anders. Bei der Pressekonferenz wurde sie mit Lob überschüttet, die anwesenden Journalistinnen und Journalisten applaudierten ihr und sprachen ihr große Anerkennung für ihr Lebenswerk aus. Dafür war ihr bereits im Dezember ein europäischer Filmpreis verliehen worden. Nun bekannte ein Filmkritiker gar, dass sie seine persönliche »Ikone« sei. Trottas »Reise in die Wüste« läuft im Wettbewerb der Berlinale. Der Film erzählt von der schwierigen Liebesbeziehung zwischen der österreichischen Literatin Bachmann (Vicky Krieps) und dem Schweizer Schriftsteller Max Frisch (Ronald Zehrfeld). Als auch Trottas Hauptdarsteller auf der Pressekonferenz erklärten, wie großartig die Arbeit mit ihr gewesen sei, wurde es der Regisseurin zu bunt. Jetzt müsse aber mal jemand was Gemeines sagen, forderte sie und erntete Lachen aus dem Saal. Nein, das wollte niemand. Im Gegenteil. Zwei Tage später erwähnte Steven Spielberg, der auf der Berlinale einen Goldenen Ehrenbären erhielt, Trotta in seiner Dankesrede als eine Regisseurin, die ihn inspiriert habe. Mehr Auszeichnung geht kaum.