AUSWAHL Mario Vargas Llosa: »Die Stadt und die Hunde«.
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DER SPIEGEL 42/1966
Limas Kadettenkolleg Leoncio Prado ist hier eine lateinamerikanische Version preußischer Höllen, wo unter der Decke hierarchischer Ordnung Disziplin als Terror, Kameradschaft als Kumpanei, Erziehung als Vergewaltigung und Moral als Dressurtrick betrieben werden. Llosa, jetzt 30, einst Prado-Kadett, gab seinem in Peru angefeindeten Roman-Erstling breit, aber genau die soziale und mentale Topographie dieser Bildungsanstalt, beschrieb kommentarlos die Qualen und Quälereien der Zöglinge und steigerte ihre Verwirrungen zu intensivem Finale. (Rowohlt; 404 Seiten; 24 Mark.)