Spektakuläres Museum Nachbau von »Unterwasser-Lascaux« in Marseille eröffnet

Die originalen Zeichnungen sind bis zu 27.000 Jahre alt – und liegen unter Wasser. Nun hat in Marseille ein Museum eröffnet, das in einem exakten Nachbau die Felsenmalereien der Cosquer-Höhle zeigt.
Wird befahren wie eine Geisterbahn: Die Villa Méditerranée in Marseille beherbergt ab jetzt die Nachbildungen der Felsenmalereien aus der Cosquer-Höhle

Wird befahren wie eine Geisterbahn: Die Villa Méditerranée in Marseille beherbergt ab jetzt die Nachbildungen der Felsenmalereien aus der Cosquer-Höhle

Foto: Daniel Cole / dpa

Das Original mit rund 500 prähistorischen Abbildungen und Zeichen liegt 37 Meter unter der Meeresoberfläche bei Marseille: Ein an diesem Samstag eröffneter Nachbau bringt nun die Schätze zutage, die teilweise bis zu 27.000 Jahre alt sind. Die Cosquer-Höhle gilt als die bislang weltweit einzig bekannte Unterwasserhöhle mit Felsenmalereien. Entdeckt wurde sie 1985 von dem Berufstaucher Henri Cosquer in der Calanque de la Triperie in der Nähe von Marseille. Seit Jahrzehnten schon ist die Höhle geschlossen. Sie wird auch als »Unterwasser-Lascaux« bezeichnet, in Anspielung auf die gleichnamige Steinzeithöhle im Südwesten Frankreichs.

Die originalgetreue Nachbildung liegt in der Villa Méditerranée, einem futuristischen Gebäude, das teilweise unter Wasser liegt. Der Bau gleicht einem riesigen Sprungbrett und liegt neben dem nicht weniger markanten Museum MuCEM in der Nähe des alten Hafens.

Die Villa Méditerrannée

Die Villa Méditerrannée

Foto: Jean-Paul Pelissier / REUTERS

Die 23 Millionen teure Höhlen-Kopie ist rund 1700 Quadratmeter groß, nur 800 Quadratmeter kleiner als das Original. Wie in einer Geisterbahn geht es in Wagen vorbei an Stalaktiten und Stalagmiten sowie Abbildungen von Pferden, Bisons, Steinböcken und Pinguinen – die uralt sind.

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Cosquer-Höhle: Nachbau und Eröffnung

Foto: Laurent Coust / SOPA Images / LightRocket / Getty Images

Einst lag die Originalhöhe noch 120 Meter über dem Meeresspiegel und die Küste rund 15 Kilometer vom Höhleneingang entfernt. Wissenschaftler befürchten, dass der Kunstschatz bis Ende des 21. Jahrhunderts ganz vom Wasser verschlungen sein wird. Durch die globale Erderwärmung und das Schmelzen der Gletscher seit dem Ende der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren steigt der Meeresspiegel ständig an.

hpi/dpa

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