Gestorben Maya Ruiz-Picasso, 87

Sie hatte Glück, und das wusste sie auch. »Dass ich mit zwei verrückten Eltern so normal geworden bin, ist großartig«, sagte Maya Ruiz-Picasso mal. »Picasso war nicht mein Ehemann und auch nicht mein Liebhaber. Er war nur mein Vater.« Tatsächlich war sie seine uneheliche Tochter – und eigentlich hieß sie María, ein Name, den sie als Kind nicht aussprechen konnte, stattdessen nannte sie sich Maya. Ihre Mutter war Marie-Thérèse Walter, mit der Picasso eine langjährige Liebesbeziehung hatte, während er mit der Balletttänzerin Olga Khokhlova verheiratet war. Picasso malte Maya häufiger als alle seine anderen Kinder, vor allem Ende der Dreißigerjahre, in einer Zeit großer Unruhe, als der Spanische Bürgerkrieg mit der Niederlage der Republik zu Ende ging. Eine Weile war Maya wie ihre Mutter Picassos Muse, »Maya mit Puppe« (1938) ist ein bekanntes Gemälde jener Jahre. Das letzte Porträt seiner Tochter malte er, als sie fast 18 Jahre alt war. Ruiz-Picasso hielt als Erwachsene Abstand zu ihrem Vater, wurde aber eine führende Expertin für seine Kunst. 2006 erklärte sie einige Bilder, die ihm zugeordnet worden waren, zu Fälschungen. Im September 2012 übergab sie mehrere Gemälde ihres Vaters dem Pariser Picasso-Museum. Maya Ruiz-Picasso starb am 20. Dezember in Paris.