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Gestorben Michael Nesmith, 78

aus DER SPIEGEL 51/2021
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LFI / Avalon / picture alliance

Er war an zwei Poprevolutionen beteiligt. Das erste Mal klang nach Spaß: 1965 suchte eine Produktionsfirma für eine Fernsehserie über eine Band »vier verrückte Jungs«, und Michael Nesmith, der eigentlich als Folksänger durch die Klubs von Los Angeles tingelte, meldete sich. So entstanden The Monkees, die erste Retortenband des Pop. Die Idee: Die Zuschauer der Serie sollten nicht nur die Entwicklung der Band erleben, sondern auch deren Platten kaufen können. Die Monkees wurden ein spektakulärer Erfolg, auch weil Songs wie »I’m a Believer« oder »Daydream Believer«, die sie zunächst von Top-Songwritern bekamen und die Sessionmusiker für sie einspielten, so großartig waren. Nesmith genügte es allerdings nicht, den Musiker nur zu spielen, er rebellierte. Und erreichte, dass die Monkees tatsächlich auch Eigenkompositionen spielten. 1970 stieg Nesmith bei den Monkees aus und nahm eine Reihe ambitionierter Countryrock-Alben auf – bis er »PopClips« entwickelte, einen Vorläufer des Musikfernsehens MTV, das die Achtzigerjahre prägen sollte. Michael Nesmith starb am 10. Dezember in Carmel Valley, Kalifornien.

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