NEU ERSCHIENEN Michel Butor: »Repertoire 1«
In zehn
Essays versucht sich der 36jährige Pariser Erzähler ("Der Zeitplan") an einer Theorie des Romans. Ihm gilt das zeitgenössische Epos, das sich »geometrischer oder musikalischer Strukturen« bediene, als »ein wunderbares Mittel, um sich aufrecht zu halten«. Butor, dessen Repertoire von der Alchimisten -Sprache des Mittelalters bis zu Kierkegaard, Proust, Joyce und Faulkner reicht, ist unter anderem bemüht, Honoré de Balzac, gemeinhin »Schreckmittel« für französische Avantgarde-Erzähler wie Alain Robbe-Grillet, zum Propheten des Nouveau roman zu erheben. Der Autor gibt auch eine Erklärung für die mathematische Monotonie seiner eigenen epischen Produktion: »Ich schreibe nicht Romane, um sie zu verkaufen, sondern um eine Einheit in meinem Leben herzustellen.« (Biederstein Verlag, München; 180 Seiten; 12,80 Mark.)