Düsseldorf - Mit einer optisch stimmigen Show, aber deutlichen technischen Problemen hat sich Deutschland am Dienstagabend als Gastgeber des Eurovision Song Contest vorgestellt. Die Leitungen aus der Düsseldorfer Arena fielen teilweise aus, so dass offenbar in mehreren Ländern die Kommentatoren zum Telefon greifen mussten.
Auf der Bühne hingegen ging alles glatt. Von 19 Ländern, die im ersten Halbfinale angetreten waren, qualifizierten sich zehn für die Endrunde am Samstag. Den Einzug ins Finale schafften Litauen, Griechenland, Georgien, die Schweiz, Ungarn, Russland, Island. Eher überraschend wurde auch die Retronummer aus Serbien und die finnische Weltrettungshymne gewählt. Als Titelanwärter gelten von diesen Aspiranten vor allem Ell/Nikki aus Aserbaidschan.
Top-Favoriten wie Frankreich waren zunächst nicht dabei. Sie sind genau wie die deutsche Titelverteidigerin Lena Meyer-Landrut und die Künstler aus Großbritannien, Italien und Spanien bereits für das Finale gesetzt. In der Endrunde werden insgesamt 25 Teilnehmer an den Start gehen, einschließlich der zehn Kandidaten, die bei der nächsten Runde am Donnerstag ausgewählt werden.
Wie im Halbfinale entscheiden auch dann je zur Hälfte das Fernsehpublikum und die Jurys der einzelnen Länder. In Deutschland sind Juli-Sängerin Eva Briegel, die Sängerin der Newcomerband Frida Gold, Alina Süggeler, Echo-Produzent Gerd Gebhardt und der Musikchef von Bayern 3, Edi van Beek, dabei. Entertainerin Ina Müller ist Jury-Präsidentin und wird die Punkte der deutschen Zuschauer am Samstag verkünden.
Nicht zur Wahl, aber ebenfalls unter Beobachtung stand am Dienstagabend das Moderatoren-Trio Stefan Raab, Anke Engelke und Judith Rakers, das sich weitestgehend gut schlug. Die in Montreal geborene Engelke spielte aufgrund ihrer Dreisprachigkeit die erste Geige und meisterte die Aufgabe gekonnt. Meistens jedenfalls. Einmal sagte sie: "Halbzeit as we say in German, which means Halbzeit."
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Im Retrolook ins Grand-Prix-Finale: Die Serbin Nina sicherte sich beim ersten Halbfinale am Dienstagabend einen der begehrten Plätze in der großen Show am Samstag.
Sprachwitz und Ausstrahlung für drei: Wenn die Show trotz der Tonprobleme als gelungen zu bezeichnen ist, dann liegt das vor allem an Anke Engelke
Mit einer rührseligen Geschichte ins Eurovision-Finale: Sjonni's Friends traten mit dem Song eines Freundes an, der kurz vor der Eurovision-Entscheidung in Island verstarb. Den Song hatte Sigurjon "Sjonni" Brink noch selbst beim Wettbewerb eingereicht.
Ungewohnt hardrockig für Eurovision-Verhältnisse, aber in die Endrunde eingezogen: Eldrine aus Georgien
Im kurzen Blauen für Ungarn: Kati Wolf
Das "Ein bisschen Frieden" des neuen Jahrtausends: Der Finne Paradise Oskar triumphierte mit seiner Weltverbesserungshymne im Halbfinale. Wie viele Punkte der Song den Europäern tatsächlich wert ist, zeigt sich am Samstag.
Ihnen werden gute Chancen eingeräumt: Ell/Nikki aus Aserbaidschan
Auf leisen Sohlen ins Finale: Anna Rossinelli für unsere Schweizer Nachbarn
Englischsprachiges Lied mit französischem Refrain und das Ganze für Litauen - wirkt offenbar: Evelina Sasenko ist im Finale
Man muss Griechenland auch mal gute Nachrichten gönnen, in diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Finale, Loucas Yiorkas feat. Stereo Mike
Er strahlte - und selbst seine Schuhe leuchteten: Alexej Vorobjow vertritt Russland
Dieses Trio bekam zwar keine Punkte, stand aber mindestens ebenso unter Beobachtung wie die Künstler: die Moderatoren Anke Engelke, Stefan Raab und Judith Rakers
Entertainer Raab (Mitte) hielt sich für seine Verhältnisse sehr zurück bei der Show in Düsseldorf, bei der Moderation schien nichts dem Zufall überlassen zu sein.
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