Gestorben B. J. Thomas, 78

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Angeblich wurde zunächst Bob Dylan gefragt, ob er den Song singen wolle, dann kam B. J. Thomas ins Spiel – und schaffte mit seiner Version von »Raindrops Keep Fallin' on My Head« den Durchbruch zum Star des US-amerikanischen Radios der Siebzigerjahre. Das beschwingt-gefühlvolle Lied aus dem Western »Butch Cassidy and the Sundance Kid« erhielt 1970 einen Oscar und wurde ein Welthit. Sänger Thomas feierte in seiner Karriere in den USA zwei Nummer-eins-Hits und fünf Top-Ten-Singles. Er verkaufte rund 70 Millionen Alben und gewann fünf Grammys. Geprägt von Elvis Presleys Fusion aus Country-, Gospel-, Rock- und R&B-Elementen, gelang ihm mit seinem Gesang ein sanfter Sound, der zu jener Zeit wie geschaffen schien für ein Publikum, dem die herausfordernden Rock- und Psychedelikexperimente der Hippies zu anstrengend waren. Neben Elvis, auf dessen Trauerfeier er später sang, zählte Thomas die schwarzen R&B-Pioniere Little Richard und Jackie Wilson zu seinen Vorbildern. Billy Joe Thomas wurde 1942 in Hugo, Oklahoma, geboren und wuchs in Texas auf. Seine Eltern waren arm, sein Vater ein gewalttätiger Alkoholiker. Als Teenager begann Thomas, in der örtlichen Baptistenkirche zu singen. 1966 gelang ihm mit dem Hank-Williams-Cover »I'm So Lonesome I Could Cry« sein erster Hit. Mitte der Siebzigerjahre entschied sich Thomas wegen seiner Alkohol- und Drogensucht für eine Entziehungskur und wandte sich dem christlichen Glauben zu. Seine späteren Alben waren nicht zuletzt von spiritueller Musik geprägt. B. J. Thomas starb am 29. Mai in Arlington, Texas.