Bamberger Symphoniker Laptops lösen Notenhefte ab

Anstelle von flatternden Notenblättern haben die Bamberger Symphoniker künftig flimmernde Bildschirme vor sich.

Bamberg - Das Knistern von Notenblättern gehört in Bamberg der Vergangenheit an: Die Bamberger Symphoniker lesen ihre Noten künftig von transportablen Computern ab, die anstelle der Notenhefte auf den Pulten der Musiker liegen.

Dadurch müssen die Noten nicht mehr mit der Hand umgeblättert werden. Eigens dafür wurde eine Fußmaus entwickelt: Das kleine Gerät sieht aus wie das Pedal einer Nähmaschine und ermöglicht ein problemloses Umblättern.

In einem zweistündigen Programm präsentierten die Symphoniker erstmals in Bamberg das Spiel mit der neuen Technik. Johann Sebastian Bachs Konzert für zwei Violinen und Streicher in d-Moll, Pablo de Sarasates "Zigeunerweisen" und György Kurtágs "Quasi una fantasia" wurden mit Hilfe der modernen Mitteln gespielt.

Besonders bei der Komposition Kurtágs zeigten sich die Vorteile der neuen Technik. Sein Werk konnte als "Raummusik" gespielt werden, bei der die Musiker überall im Konzertsaal verteilt sind. Was mit üblichen Notenblättern einer ausgefeilten Beleuchtungssituation bedurft hätte, ließ sich mit den Laptops problemlos umsetzen. "Man hat ein klares, hell erleuchtetes Notenbild vor sich", berichtete der Dirigent Pieter Daniel. Schwer gefallen sei ihm die Umstellung auf die neue Technik nicht: "Erst war alles etwas fremd, schließlich hat man plötzlich einen Computer vor sich. Wenn aber die Noten erscheinen, befasse ich mich mit der Musik und merke den Unterschied gar nicht mehr."

Der Computerfachmann Frank Heckel war seit Oktober mit der Einführung der Musiker in die Laptop-Technik betraut. "Das Wissen im Computerbereich war bei den meisten rudimentär", sagte er. Doch anfängliche Berührungsängste seien spätestens nach der zweiten oder dritten Probe hinfällig gewesen.

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